Von Tannegg in Oberlech führt der Höhenweg über ein sonniges Hochplateau zur Gaisbühel Alpe. Das Gebäude ist ein Relikt vergangener Zeit und besticht durch seinen authentischen Charakter.
Bis zum 21. April dauert die Wintersaison im Skigebiet Lech/Zürs. Somit bietet sich noch einmal die Gelegenheit, bei Frühlingswetter eine winterliche Wanderung zu unternehmen. Dieses Mal geht es entlang des Höhenwegs bis zur Gaisbühel Alpe. Dafür muss man zuerst von Lech nach Oberlech – das geht entweder zu Fuß in gut einer halben Stunde oder mit der Bahn, die im 15-Minuten-Takt fährt. In Oberlech angekommen, hält man sich zunächst an die Wegweiser, die Richtung „Tannegg/Höhenwege“ führen. Dafür muss auch einmal die Skipiste gequert werden. Auf der Höhe von Tannegg ist dann der präparierte Pfad zur Gaisbühel Alpe mit knapp vier Kilometer angeschrieben. Man passiert eine Liftstation, bald danach wird die Route etwas abgeschiedener und führt in einem großzügigen Bogen über ein Hochplateau. Der größte Anstieg liegt nun bereits hinter einem und es geht moderat bergan.
Typ: Winterwanderung
Dauer: ca. zweieinhalb Stunden ab Oberlech
Ausgangspunkt: Lech Ortsmitte beziehungsweise Oberlech Bergstation
Ausrüstung: festes Schuhwerk mit guter Profilsohle, eventuell Gamaschen, Wanderstöcke, Sonnenschutz, Getränk, dem Wetter angepasste Kleidung im Schichtprinzip
Einkehrmöglichkeiten in Lech und Oberlech vorhanden Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 750 S vom Bahnhof Langen am Arlberg
Anmerkung: die Wintersaison in Lech endet am 21. April
Auch wenn das Panorama noch sehr winterlich wirkt, die intensive Sonneneinstrahlung und die damit verbundene tageszeitliche Erwärmung haben bereits zu einem Festigkeitsverlust der Schneedecke geführt. Besonders an steilen Hängen und in der Nähe des Kitzibachtobels sind deutliche Risse und Abbrüche zu erkennen – eine typische Situation im Frühjahr. Daher sollte man auf jeden Fall auf der präparierten Strecke bleiben. Im freien Gelände ist ein Vorwärtskommen auch nur erschwert möglich, da man nach wenigen Schritten knietief im Schnee einsinkt.
Ein Ort mit einer langen Geschichte
Bald hat man die Ausläufer des Skigebiets hinter sich gelassen und kann das herrliche Bergpanorama in aller Ruhe genießen. Die Gebäude der Gaisbühel Alpe lassen sich von weitem gerade noch erkennen: als dunkle Flecken, die wie Schwalbennester am Berghang kleben. Schon im Mittelalter wurde dort oben gewirtschaftet. So ist beispielsweise urkundlich festgehalten, dass die Leute am „Gauspuhli“ im Jahr 1260 dazu verpflichtet waren, dem schwäbischen Kloster Weingarten Naturalzins in Form von Käse zu liefern. Der Saumpfad über den Gaisbühel wird in Dokumenten aus dem Jahr 1422 erwähnt. Ursprünglich dürfte die Alpe wohl ein Großteil des Jahres bewohnt gewesen sein, der Jahrhunderte alte Blockbau ist ein Relikt der ehemaligen Walsersiedlung.
Bis 1969 wurde in dem Gebäude Bergkäse hergestellt. Heute noch ist es ein besonderer Ort, ein nostalgisches Plätzchen, an dem Wanderer eine Rast einlegen und die einmalige Aussicht genießen können. Auf der Gaisbühel Alpe scheint die Zeit stehengeblieben zu sein: Wind und Wetter haben das Holz des Gebäudes über viele Jahre dunkel verfärbt – wie eine Arche sticht es aus dem Schnee und zeichnet sich gegen den blitzblauen Frühlingshimmel ab. Nichts stört die Ruhe und man kann dem meditativen Plätschern des Schmelzwassers lauschen, das von den Dachrinnen tropft. Nach der erholsamen Pause geht es wieder Richtung Oberlech retour.
Die Alpenbraunelle ist ein Vogel des Hochgebirges und kommt in Mitteleuropa in den Alpen, den Karpaten und den Sudeten vor. Ihr Lebensraum sind hauptsächlich sonnige Felswände oberhalb der Baumgrenze. Die Tiere halten sich oft am Boden auf, bei Gefahr verstecken sie sich in Felsspalten. Im Winter ist die Alpenbraunelle häufig im Nahbereich von Skihütten und Bergdörfern anzutreffen. Im Sommer ernähren sich die Vögel hauptsächlich von Insekten, in der kalten Jahreszeit stehen vor allem Samen auf dem Speiseplan. Auch an Futterplätzen sind die Tiere dann zu finden. Die Alpenbraunelle hat ein kompliziertes Fortpflanzungssystem entwickelt, das bis zu einem gewissen Grad auch die Verluste strenger Winter ausgleicht und das alle erdenkbaren Kombinationen und Konstellationen von der Einehe bis zur Mehrehe beinhaltet.
Wenige Meter nach dem Alpgebäude hat man die Möglichkeit, die Route ein wenig zu variieren und entweder über eine kleine Anhöhe an einem Holzkreuz vorbeizuwandern oder auf der bereits bekannten Strecke zu bleiben. Schließlich treffen beide Wege wieder aufeinander und man folgt dem bereits bekannten Pfad zum Ausgangspunkt.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.