Trotz der Veröffentlichung ihrer Krebsdiagnose nehmen die Verschwörungstheorien rund um Prinzessin Kate weiter zu. Doch wie lässt sich dieses Phänomen erklären? Die Wiener Kommunikationsexpertin und Gründerin der PR-Agentur All About You, Vanessa Mucha-Trnavský, spricht über die Gründe hinter dieser beunruhigenden Entwicklung.
„Krone“: Die Verschwörungstheorien rund um Prinzessin Kate nehmen trotz Veröffentlichung der Krebsdiagnose nicht ab. Wie erklären Sie dieses Phänomen?
Vanessa Mucha-Trnavský: Aus Kommunikationssicht können Statements zum Gesundheitszustand öffentlich bekannter Persönlichkeiten die Neugier der Menschen wecken, vor allem dann, wenn nicht alle Details einer Situation oder einer Diagnose bekannt sind. Menschen versuchen dann, diese Lücken mit eigenen Vermutungen und Theorien zu füllen.
Sollte Ihrer Meinung nach kommuniziert werden, welchen Krebs die Prinzessin genau hat?
Die Entscheidung darüber, welche Details einer Krebsdiagnose öffentlich gemacht werden sollen, ist eine sehr persönliche und komplexe Angelegenheit. Es kann einerseits dazu beitragen, das Verständnis der Öffentlichkeit für die Krankheit zu verbessern, und bei der Enttabuisierung helfen. Es könnte aber andererseits zusätzlich Stress oder Belastungen für die Betroffene verursachen, die sich negativ auf den Heilungsprozess auswirken könnten. Wichtig ist es, diese Entscheidung zu respektieren.
War die Video-Botschaft der richtige Weg im Krisenmanagement?
Generell ermöglicht eine persönliche Videoansprache der betroffenen Person, direkt mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Dadurch stellt sie eine Verbindung zu den Menschen her, wirkt nahbar, empathisch und vermittelt Authentizität und Transparenz. Das kann die Unterstützung und das Verständnis von außen fördern. Ein wesentlicher Aspekt dabei: Prinzessin Kate schärft das Bewusstsein für bestimmte Gesundheitsfragen und hilft, Stigmata abzubauen.
Wie würden Sie jetzt bezüglich Kommunikation weitermachen? Die Menschen wollen wissen, wie es der dreifachen Mutter geht.
Es ist wichtig, eine Balance zwischen dem Recht der Öffentlichkeit auf Information und dem Recht der Einzelperson auf Privatsphäre zu finden. Die Offenlegung von Informationen sollte aus Kommunikationssicht einen klaren Nutzen für die Öffentlichkeit haben, zum Beispiel im Hinblick auf die Sensibilisierung für bestimmte Gesundheitsfragen oder eben die Beseitigung von Stigmata.
Zum Abschluss noch eine generelle Frage: Wieso lösen Kate und das Wahren ihrer Privatsphäre so viele Gerüchte aus?
Bei öffentlich bekannten Persönlichkeiten gibt es oftmals Raum für Interpretation, vor allem in Fällen, in denen Informationen begrenzt sind oder nicht vollständig kommuniziert werden. Auch das Misstrauen, das manche Menschen gegenüber Institutionen, Behörden oder Medien haben, kann dazu führen, dass sie annehmen, dass hinter der offiziellen Erklärung noch mehr steckt, und sie alternative Gründe suchen. Es kommt auch stark darauf an, wie die Medienberichterstattung läuft. Besonders im Kontext der Königsfamilie werden Gerüchte von der Yellow Press oft aus Sensationslust und dem Fokus auf Klatsch und Tratsch verbreitet, auf Kosten von Fakten und Seriosität. Aber auch, um das Ansehen und die Integrität der betroffenen Personen zu schädigen. Dies kann Spekulationen und Gerüchte wiederum beflügeln. Deshalb ist es wichtig, die Quellen zu prüfen und diese mit Bedacht zu wählen. Letztlich sollte man sich bewusst machen, dass nicht alles, was man liest, wahr oder korrekt sein muss.
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