Die Gemeinde erwägt den Neubau des geschlossenen Hallenbads, das nicht nur bei Bewohnern des Mittelgebirges, sondern auch bei Gästen von Innsbruck bis Zirl und Sellrain sehr beliebt ist. Doch es gibt Bedingungen.
Groß war der Aufschrei im Herbst des Vorjahres, als die Gemeinde das Aus für das Freizeitzentrum Axams verkündete. Energiekosten, Personal und Sanierungen sind der Gemeinde über den Kopf gewachsen. „Der jährliche Abgang stieg von rund 400.000 Euro pro Jahr auf über eine Million Euro. Das war nicht mehr zu verantworten“, sagt Bürgermeister Thomas Suitner.
Das Aus betrifft aber nicht die Sauna, diese ist nach wie vor in Betrieb. Genauso das Freigelände mit Sportbecken und Sprungturm: Dieses plant die Gemeinde im Frühjahr wieder in Betrieb zu nehmen, wie Suitner berichtet. „Und auch sonst haben wir das Freizeitzentrum nicht aufgegeben, im Gegenteil“, lässt der Dorfchef aufhorchen.
Begehung mit Experten
In der Zwischenzeit haben sich nämlich Architekten und Bäderbauer einen genauen Überblick über Plus und Minus der Freizeiteinrichtung verschafft. Auf der Habenseite steht ein hoher Bekanntheitsgrad und eine überregionale Bedeutung: Der Bürgermeister spricht von 70 Prozent auswärtigen Gästen, von Innsbruck bis Zirl bis ins Sellrain.
Wenn die anderen Gemeinden und das Land nicht mitziehen, dann ist es wohl vorbei. Zu sagen, Axams, mach es alleine, geht bei 70 Prozent auswärtigen Gästen nicht. Das wäre das Ende jeglicher kommunaler Zusammenarbeit.
Thomas Suitner, Bürgermeister Axams
Sanierung versus Neubau
Auf der Minusseite eine 50 Jahre alte Bädertechnik im Untergrund, die Sanierungen am laufenden Band verursacht. „Aber so weiterstolpern wie bisher wollen wir nicht“, sagt Suitner. Die Gebäudehülle sei nicht das Problem, diese sei ja bereits einmal erneuert worden. Bleibt also die Auswahl zwischen Generalsanierung und Abriss bzw. Neubau, wobei beide Varianten in etwa gleich teuer sind: „Die Erneuerung beziffern Experten mit 24 Millionen Euro, den Neubau mit 20 bis 30 Millionen Euro“, hat Suitner errechnen lassen.
„Gemeinde allein kann das nicht stemmen!“
Er präferiert einen energieeffizienten Neubau. Das beliebte „Strudel“-Becken mit Anbindung ans Hallenbad wäre damit wohl Geschichte. Und ein Neubau scheint auch nur dann realistisch, wenn sämtliche Nachbargemeinden und auch das Land mitzahlen. Ausgeschlossen sei das laut Suitner nicht, „auch für das Schwimmbad Telfs übernahm das Land einen 35-Prozent-Anteil. Vieles hängt von der Bäderstudie ab“. Diese soll im Juni vorliegen.
Nur eine Notlösung sei ein reiner Freibadbetrieb – wie er heuer erstmals zu besichtigen sein wird.
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