Nach Strategieprozess

Paukenschlag: Liezener Umfahrung zu Grabe getragen

Steiermark
20.03.2024 12:15

In der scheinbar unendlichen Geschichte von Liezen als Stau-Stadt soll nun doch ein finales Kapitel geschrieben werden. Strategiesitzungen, bei denen sämtliche Betroffene zu Wort kamen, endeten mit dem – nicht ganz überraschenden – Ergebnis: Die Bezirkshauptstadt soll keine Umfahrung bekommen. Dennoch ein Paukenschlag.

Seit Jahren wird über eine Verkehrslösung für die Bezirkshauptstadt heftig debattiert. Vor allem an Samstagen und in der Ferienzeit stöhnen viele Liezener über Blechlawinen, die vor den Ampeln der B 320 zu stehen kommen. Im Vorjahr holte sich das Land die Stadtgemeinde mit an Bord, gab den Startschuss zu einem Beteiligungsprozess und fragte alle Betroffenen: „Braucht es eine Umfahrung?“ Mehrere Monate lang rauchten die Köpfe von Vertretern aller Liezener Gemeinderatsfraktionen, der Nachbargemeinden, der Region, der Wirtschaft und des Verkehrsressorts des Landes.

„Klares Ergebnis der Sitzungen ist, dass künftig keine Umfahrung, sondern eine Lösung am Bestand und ein Ausbau der Ennstalstraße anzustreben ist“, verkündet SPÖ-Verkehrsreferent Anton Lang am Mittwoch. Ziel sei, auch mehr Tempo in den Ausbau-Fahrplan zu bringen, als es mit einer Ortsumfahrung möglich sei. Der Plan: Der Teilabschnitt der B 320 soll durch Liezen ausgebaut werden – streckenweise vierspurig und mit niveaufreien Querungen für Autos, Radfahrer und Fußgänger. Die Ampeln werden bleiben, allerdings KI-unterstützt geschaltet.

Die Einigung im Strategieprozess

  • eine Attraktivierung des Fußverkehrs,
  • ein Ausbau des Radverkehrs,
  • eine Verbesserung der Verkehrssicherheit,
  • eine Erhaltung von Naherholungsgebieten,
  • ein Schutz von sensiblen Gebieten;

„Ich sehe große Vorteile der ins Auge gefassten Version: Einerseits kann sie schneller als eine Umfahrung gebaut werden, was eine schnellere Entlastung für die Liezener Bevölkerung bedeutet. Eine Umfahrung würde mindestens einen Zeithorizont von 15 Jahren beanspruchen“, sagt die Bürgermeisterin von Liezen, Andrea Heinrich. 

Andererseits würden keine weiteren Flächen versiegelt und das Naherholungsgebiet sowie das Natura-2000-Schutzgebiet blieben intakt. „Zudem erwarte ich mir eine positive Weiterentwicklung für die Liezener Wirtschaft“, so die rote Stadtchefin.

Kritik kommt von der FPÖ, Jubel von den Grünen
„Wir werden den nun erfolgten Meinungsschwenk der SPÖ kritisch hinterfragen und vor allem auch allfällige Nachteile der nun eingeschlagenen Lösungsvariante aufzeigen. Aus Sicht der FPÖ ist mit diesem sicher noch kontrovers zu diskutierenden Schritt die Verkehrsproblematik im Bezirk Liezen jedoch keineswegs gelöst“, reagiert FPÖ-Verkehrssprecher Albert Royer auf die Absage.

„Ein großer Schritt: Kein Bodenverbrauch für neue Straßen. Das ist eine erfreuliche und aus grüner Sicht absolut zukunftsweisende Entwicklung“, so der Grünen-Verkehrssprecher Lambert Schönleitner.

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