Protest im Vatikan

Bewährungsstrafe für Klimaaktivisten bestätigt

Das Berufungsgericht des Vatikans hat am Dienstag die Bewährungsstrafen für zwei Klimaaktivisten bestätigt. Die Kunststudentin (25) und der Krankenpfleger (62) hatten sich im August 2022 in den Vatikanischen Museen am Podest der weltberühmten Laokoon-Skulptur angeklebt (siehe Video oben).

Damit wollten sie auf die Folgen der globalen Erderwärmung aufmerksam machen. Die antike Figurengruppe ist eine der Hauptattraktionen des Museums. Die Aktivistin und der Aktivist der Gruppe Ultima Generazione (Letzte Generation) wurden bereits im vergangenen Juni von einem vatikanischen Gericht zu neun Monaten Gefängnis und einer Zahlung von 28.148 Euro Schadensersatz sowie 3500 Euro weiteren Kosten verurteilt. Das wurde am heutigen Dienstag vom Berufungsgericht bestätigt.

„Völlig unverhältnismäßig“
Die Gruppe bezeichnete das Urteil als „völlig unverhältnismäßig“, da die Statue keinen dauerhaften Schaden erlitten habe. Zudem stehe es im Widerspruch zu den Aufrufen von Papst Franziskus an die internationale Gemeinschaft, gegen die Klimakrise vorzugehen.

Mitglieder der Ultima Generazione (Letzten Generation) bei ihrer Klebeaktion in den Vatikanischen Museen im August 2022

(Bild: AP)

Die Letzte Generation sorgte in den vergangenen Monaten nicht nur in Österreich, sondern auch in Italien immer wieder für Schlagzeilen, beispielsweise mit einer Farbattacke auf den Trevi-Brunnen in Rom. Italiens Regierung will künftig hart gegen Klimaaktivistinnen und -aktivisten vorgehen. So hat die Abgeordnetenkammer vor drei Wochen einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der strenge Strafen für Personen vorsieht, die Sehenswürdigkeiten beschmutzen, zerstören oder verunstalten.

Strafen bis zu 60.000 Euro sind vorgesehen. Das neue Gesetz, das bereits im Juli gebilligt wurde, soll Vandalenakte gegen Kunstwerke verhindern, sagte Kulturminister Gennaro Sangiuliano.