Er lebt seit neun Jahren hier, hat sich bestens integriert – jetzt droht dem Iraker die Zwangs-Rückkehr. Freunde sind entsetzt.
Wie es mit ihm weitergeht? Darauf hat Sajaad Al Robaye keine Antwort. „Ich kann derzeit nur warten“, sagt der 20-Jährige betrübt. Seit einigen Tagen lebt der gebürtige Iraker nun in einem Asylquartier – nachdem er Salzburg in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verlassen musste. „Ich will so gerne zurück“, ist er vollkommen verzweifelt.
Doch dem jungen Mann droht die Abschiebung. Sajaads Mutter musste mittlerweile gar das Asylquartier in Thalheim verlassen, die Polizei brachte sie nach Wien. „Keine Ahnung, was jetzt mit ihr passiert.“ Beide harren immer noch der Dinge zwecks ihres Antrags auf Asyl. „Warten, immer warten“, seufzt Sajaad.
Iraker spielte zuletzt beim USC Eugendorf
Der Iraker lebt seit 2015 in Salzburg. Zusammen mit seinem Stiefvater und seiner Mutter kam er via Syrien und die Türkei nach Österreich. „Mein Papa war Polizist. Nach seinem Tod wurden wir bedroht und mussten fliehen“, sagt der 20-Jährige. In Syrien wollte sich seine Mutter ein neues Leben aufbauen, begann zu arbeiten. Dann brach der Krieg aus. „Dort war es nicht mehr sicher “, erzählt Sajaad.
In Salzburg angekommen, entdeckte er seine Liebe zum Fußball. Der Jugendliche spielte in mehreren Mannschaften, zuletzt in der Reserve des USC Eugendorf. In Mattsee arbeitete er als Fußball-Jugendtrainer – und war Teil einer passionierten Hobbykicker-Runde. „Er ist ein netter Kerl, bestens integriert und ein total sozialer Mensch. Wir würden ihm so gerne helfen, aber wie?“, ist sein Freund Alfred Dworschak ratlos. Immerhin: „Am Sonntag wollen wir Sajaad abholen und gemeinsam Fußball spielen.“
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