Ein Start-up in Kitzbühel sagt dem Fachkräftemangel in der IT den Kampf an und rekrutiert in Nigeria. Das Personal arbeitet vom Homeoffice aus für heimische Betriebe. KMUs stehen dabei im Fokus. Die Gründerin unterstreicht die vertragliche Rechtssicherheit für die potenziellen Kunden.
„Not macht erfinderisch“, besagt ein altes Sprichwort. Not herrscht derzeit in nahezu allen Branchen, wenn es um das Thema Arbeits- und Fachkräfte geht, wie die „Krone“ mehrfach berichtete. Geht es um gut ausgebildete IT-Fachkräfte, spricht die Wirtschaftskammer Österreich von „einer prekären Lage“. Immerhin fehlen in allen neun Bundesländern zusammen rund 28.000 Spezialisten. Genau hier setzt das Start-up „hireFAIR“, das in der Gamsstadt Kitzbühel seinen Sitz hat, an.
Was viele Menschen in Österreich und Europa oft nicht wissen, ist, dass es in Afrika und insbesondere in Nigeria eine große Anzahl aufstrebender, gut ausgebildeter Talente im IT-Bereich gibt.
Lily Akpuaka-Bosse
Laut Report in Nigeria rund 85.000 IT-Experten
Gegründet wurde es von Lily Akpuaka-Bosse. Sie verfügt über mehrere Jahre internationale Erfahrung als IT-Expertin sowie in der Organisationsentwicklung und im Mitarbeiter-Training. „Was viele Menschen in Österreich und Europa oft nicht wissen, ist, dass es in Afrika und insbesondere in Nigeria eine große Anzahl aufstrebender, gut ausgebildeter Talente im IT-Bereich gibt, die darauf brennen, sich in internationalen Projekten zu beweisen und eine faire Chance zu bekommen“, erklärt die Neo-Unternehmerin. Sie verweist auf einen Report von Google und der International Financial Corporation, aus dem hervorgeht, dass es in Nigeria 85.000 Software-Entwickler gibt.
Oberste Priorität hat für mich, dass Prozesse und Abläufe reibungslos funktionieren und, sollte es einmal wo haken, allfällige Hindernisse rasch aus dem Weg geräumt werden können.
Lily Akpuaka-Bosse
Angebot vor allem für Klein- und Mittelbetriebe
Akpuaka-Bosse möchte nun zwischen Firmen in Tirol bzw. Österreich und nigerianischen Fachkräften Partnerschaften etablieren. Jedoch bleiben die Fachkräfte in ihrem Heimatland und arbeiten aus dem Homeoffice. „Oberste Priorität hat für mich, dass Prozesse und Abläufe reibungslos funktionieren und, sollte es einmal wo haken, allfällige Hindernisse rasch aus dem Weg geräumt werden können. Deshalb nehme ich auch selbst an allen Meetings und Video-Calls teil, um stets unterstützend eingreifen zu können und permanent am Ball zu sein“, erklärt die Gründerin. Das Angebot richtet sich primär an Klein- und Mittelbetriebe. Diese hätten absolute Rechtssicherheit. „Im Falle einer Zusammenarbeit schließen sie einen Vertrag mit meiner österreichischen GmbH ab“, unterstreicht Akpuaka-Bosse abschließend.
„In ganz Österreich, aber vor allem in Tirol, gibt es einen großen Mangel an IT-Fachkräften. Eine Kooperation zwischen Tiroler Unternehmen mit Fachkräften aus dem Ausland ist nicht nur zu begrüßen, sondern auch zu unterstützen“, rührt auch WK-Bezirksobmann Peter Seiwald die Werbetrommel.
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