Todesschüsse in Menge
Israelische Armee: Soldaten fühlten sich „bedroht“
Nach den tödlichen Schüssen auf Palästinenserinnen und Palästinenser hat Israels Armee jetzt Stellung bezogen. Abgegeben worden seien sie von Soldaten, die sich „bedroht“ gefühlt hätten. In der Stadt Gaza soll es zu einem Gedränge gekommen sein (siehe Video oben).
Tausende Menschen hätten sich um einen Konvoi von 30 Hilfstransportern versammelt. Dabei habe es Dutzende Tote und Verletzte gegeben, von denen einige von Lastwagen überfahren worden seien. Ein Vertreter der israelischen Armee räumte ein, dass eine „begrenzte“ Zahl von Schüssen gefallen sei. Das Hamas-Gesundheitsministerium sprach hingegen von einem „Massaker“, bei dem 104 Menschen getötet und mehr als 750 weitere verletzt worden seien.
„Es ist nicht so, als würde man in den Himmel schießen, um Menschen zurückzuhalten, wenn Verwirrung und Chaos herrschten. Es wurde absichtlich gezielt und getötet“, kritisierte der palästinensische UNO-Botschafter Riad Mansur.
Unabhängige Untersuchung?
Nach den Berichten über den Tod Dutzender Menschen haben mehrere Staaten und Institutionen betroffen reagiert. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir einen humanitären Waffenstillstand und die bedingungslose und sofortige Freilassung der Geiseln brauchen und dass wir einen Sicherheitsrat haben sollten, der in der Lage ist, diese Ziele zu erreichen“, sagte etwa UNO-Generalsekretär Antonio Guterres. Eine unabhängige Untersuchung würde sich aufdrängen.
Auch der französische Präsident Emmanuel Macron forderte einen sofortigen Waffenstillstand. „In jedem Fall liegt es in der Verantwortung Israels, sich an die Regeln des Völkerrechts zu halten und die Verteilung humanitärer Hilfe an die Zivilbevölkerung zu schützen.“ Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach von einem „Blutbad“. Menschen Lebensmittelhilfen vorzuenthalten, sei „eine schwere Verletzung“ des humanitären Völkerrechts.
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Mehr als 30.000 Tote seit Oktober
Der Krieg im Nahen Osten hat mit dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober begonnen. Dabei wurden rund 1160 Menschen getötet und 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seither geht das israelische Heer massiv militärisch im Gazastreifen vor. Mehr als 30.000 Palästinenserinnen und Palästinenser sollen ums Leben gekommen sein.
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