Mutwillig zerstört

Unbekannte köpften Puppe, die Raser bremsen sollte

Oberösterreich
24.06.2025 10:00

Unbekannte beschädigten in Zwettl an der Rodl (OÖ) eine als Kind verkleidete Puppe, die Raser einbremsen sollte. Denn durch die 30er-Zone fuhren Pendler mit bis zu 90 km/h. Dabei könnten Gemeinden seit einer Gesetzesnovelle im Vorjahr selbstständig Radargeräte beantragen – doch in ganz Oberösterreich steht noch kein einziges.

„Maxi“ wurde geköpft: Die zum Verkehrswächter umfunktionierte Schaufensterpuppe stand in Zwettl an der Rodl am Straßenrand, um Raser zu sensibilisieren. Denn durch die dortige 30er-Zone brettern Pendler mit bis zu 90 km/h, sagt Gemeindevorstand Herbert Enzenhofer.

Die als Kind verkleidete „Maxi“-Puppe sollte zum Abbremsen animieren, wurde nun aber zerstört, der Kopf in vielen Scherben zerbrochen. „,Maxi’ stand nicht zum Spaß an der Straße. Er sollte Leben schützen. Dass manche Menschen diese Botschaft mit Füßen treten, macht nachdenklich“, so Enzenhofer, der hinter der Beschädigung eine „Rauschgeschichte“ vermutet.

„Maxi“ hat seinen Kopf verloren.
„Maxi“ hat seinen Kopf verloren.(Bild: Herbert Enzenhofer)

Gemeinde kann sich Radar nicht leisten
Warum überhaupt muss „Maxi“ herhalten, wäre nicht ein Radar die bessere Lösung? Noch dazu, wo seit 1. Juli des Vorjahres eine bundesweite Gesetzesnovelle Gemeinden das Aufstellen von Radarkästen erlaubt? „Das ist ein heißes Thema, wir haben einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss, dass wir ein Radar brauchen“, sagt Enzenhofer. Dafür wäre allerdings zuerst ein Gutachten zur Raserstrecke notwendig. „Das Land sagt, wir müssen uns die Sachverständigen selbst zahlen. Damit bist du als Abgangsgemeinde aus dem Spiel, das können wir uns nicht leisten.“

Noch kein Gerät aufgestellt
Tatsächlich bestätigt man im Büro von Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ), dass Gemeinden die Installation eines Radars selbst finanzieren müssen – „sie profitieren auch von den Einnahmen“, heißt es. Sei es mangelnde Finanzierbarkeit oder mangelndes Interesse der anderen Gemeinden: Seit Inkrafttreten der Novelle „wurde noch kein Radar bewilligt oder aufgestellt“, so das Steinkellner-Büro.

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