Steuertricks?
Bericht: Romney parkt sein Geld in Steueroasen
Mithilfe seiner Investmentfirma hat Romney demnach ein auf 250 Millionen Dollar (199 Millionen Euro) geschätztes Vermögen angehäuft. Seinen Erfolg als Geschäftsmann führt er im Wahlkampf als Argument dafür an, dass er besser geeignet sei als Amtsinhaber Barack Obama, die Wirtschaft des Landes aus der Krise zu steuern. Gleichzeitig versichert er stets, dass er seine Investitionen in Steuerparadiesen nicht dazu nutze, um weniger Steuern in den USA zu zahlen. Das stellen viele Beobachter aber infrage.
Laut "Vanity Fair" besitzt Romney zudem ein Bankkonto in der Schweiz, auf dem er laut seiner Steuererklärung aus dem Jahr 2010 rund drei Millionen Dollar hat, sowie weitere Anteile in Steueroasen wie den Bermudas. Allein auf 55 Seiten seiner Steuererklärung geht es demnach um seine Transaktionen im Ausland.
Romney zahlt nur Mini-Steuersatz von nur 14 Prozent
In seiner Steuererklärung gibt Romney sein Einkommen im Jahr 2010 mit 21,7 Millionen Dollar an. Allerdings zahlte er dank Abschreibungen nur etwas mehr als drei Millionen Dollar an Steuern, das entspricht einem extrem niedrigen Satz von etwa 14 Prozent. Zum Vergleich: Bürger mit einem Durchschnittseinkommen zahlen etwa 35 Prozent Steuern, also etwa 2,5 Mal so viel. "Romney versteht einfach nicht, dass diese ganze Angelegenheit fragwürdig ist", sagte der Washingtoner Anwalt und Experte für Steueroasen, Jack Blum, dem Magazin.
Derweil versucht das Wahlkampf-Team von Konkurrent Obama, aus den Enthüllungen Kapital zu schlagen. Sprecher Ben LaBolt forderte Romney dazu auf, seine gesamten Steuererklärungen vor 2010 offenzulegen, um die Gründe für seine Offshore-Investitionen transparent zu machen. "Die Frage stellt sich, warum tut er das? Wollte er die Zahlung seines gerechten Anteils an Steuern in den USA vermeiden? Wollte er gegen den Dollar spekulieren?", fragte LaBolt in einem E-Mail an "Vanity Fair". In einer Erklärung an das Magazin ging Romneys Wahlkampfsprecherin Andrea Saul nicht auf den Inhalt des Artikels ein, sondern warf Obamas Team eine Schmutzkampagne gegen den Herausforderer vor.
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