Tragödie in Köflach

Katzen lebten 3 Wochen neben Leiche der Besitzerin

Steiermark
22.02.2024 16:55

Drei Wochen lang lebten in Köflach sechs Katzen neben der Leiche ihrer Besitzerin, ehe sie vom Tierschutz gerettet wurden. Ein tragischer Fall wie dieser belegt, dass die steigende Zahl von Menschen mit psychischen Problemen sich auch auf deren Tiere und die steirischen Tierheime auswirkt.

Dieser Einsatz ist wohl niemandem leicht gefallen: Am Dienstag rückten die Beamten der Polizeidienststelle Köflach und Nina Mocnik, Leiterin des Tierheims Franziskus, gemeinsam aus. Der traurige Grund: In einer Messie-Wohnung in Köflach wurde die Besitzerin tot entdeckt, ihre sechs Katzen hatten drei Wochen neben der Leiche gelebt. 

„Wirklich schwer zu ertragen“
Nina Mocnik schildert der „Krone“: „Ein solches Schicksal zu sehen, ist wirklich schwer zu ertragen. Die Bedingungen vor Ort, der Leichengeruch, der ganze Kot der Tiere, einfach schrecklich. Mein Dank gilt der Polizeidienststelle Köflach für die Hilfeleistung, denn das Einfangen, Sichern und Verbringen der Tiere dauerte Stunden.“

Am selben Tag hatte auch die Tierrettung der Arche Noah im Norden von Graz einen Notfall: Zwei Amstaff-Mixe mussten aus einer Wohnung abgeholt werden. Der traurige Grund: ein Suizidversuch der Besitzerin. Der kleine Sohn der Besitzerin musste die ganze Tragödie miterleben und war vor Ort, als die Tierretter, die Polizei und das Kriseninterventionsteam eintrafen. Die Hunde zeigten sich sehr verängstigt und wurden in die Arche Noah gebracht.

Menschliches Leid verursacht tierisches Leid
Auch für die Tierschutzvereine sind solche Einsätze voller menschlichem und tierischem Leid keine Einzelheit mehr: Sowohl das Tierheim Franziskus als auch die Arche Noah konstatieren: Die Überforderung von Menschen nimmt zu. Die Folgen sind psychische Erkrankungen, Krankenhausaufenthalte, Suchtverhalten wie Messie-Wohnungen oder Animal Hording.

Dieser traurige Trend führt vermehrt zu Abnahmen, zurückgelassenen Tieren und auch Abgaben. „Zurzeit haben wir sehr viele Anrufe von Besitzern, die ihre Tiere aus Gründen von psychischer Überbelastung abgeben müssen“, so Nadine Ferk, Tierheimleiterin der Arche Noah.

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