Und alle Jahre wieder das gleiche Theater: Der Wiener Korporationsring und die Wiener Freiheitlichen veranstalten in der Hofburg den Akademikerball - mehrere linke Gegen-Demos empören sich darüber, dass die „Rechtsextremisten“ tanzen dürfen, und die Polizei muss mit einem Großaufgebot ausrücken und die Innenstadt absperren.
EINERSEITS könnte man das Ganze als politische Folklore - sowohl von rechts als auch von links -, die zur Faschingssaison gehört, abtun. Man könnte mit Van der Bellen sagen, „lasst sie doch tanzen“, die Burschenschafter! Und von freiheitlicher Seite könnte man sich denken, dass die Linksaußen-Grüppchen halt ihr Feindbild brauchen. Welchen Daseinszweck hätten sie sonst?
ANDERERSEITS wird es schon bedenklich, wenn man vonseiten der Gegendemonstranten die Losung ausgibt: „Den Burschenschaftern das Tanzbein brechen!“ Zwar hat die Spitze der Österreichischen Hochschülerschaft, bestehend aus Sozialdemokraten, Kommunisten und Grünen, die die betreffende Demo mithilfe der Zwangsbeiträge aller Studenten organisiert, erklärt, das sei nur metaphorisch zu verstehen. Sicher ist jedenfalls, dass es sich dabei um eine Gewalt-Metapher handelt.
Und dann ist da noch die Tatsache, dass der erforderliche Polizeieinsatz wohl mehr als eine halbe Million Euro ausmachen wird.
Kosten, die nicht die Ball-Besucher, sondern wohl nach polizeilicher Einschätzung mutmaßlich gewaltbereite Gegendemonstranten zu verantworten haben.
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