Der Magen eines Pottwals ist fast so groß wie ein Zweimannzelt - und oft voller Plastik. Aber das ist nur ein winziger Seitenblick im Abenteuer „Moby Dick“, das im Theater des Kindes in einer modernen, liebevollen Fassung für ein junges Publikum angeboten wird. Eine gelungene Premiere!
Das Gehirn eines Wals ist sechs Mal größer als das des Menschen und seine Sprache aus Klicklauten ist komplex. Sie können fühlen, trauern und - verzeihen. Und darin unterscheidet sich Moby Dick von seinem Verfolger, dem schrecklichen Käpt‘n Ahab, der den Pottwal aus Rache und Egoismus zur Strecke bringen will.
Realität wird nicht verschwiegen
Regisseurin Mechthild Harnischmacher stellt den Klassiker von Herman Melville als zeitgemäßes Abenteuer für ein Publikum ab sechs Jahren auf die Bühne. Die Verschmutzung der Weltmeere durch den Menschen wird ebenso wenig verschwiegen, wie neueste Erkenntnisse über die hohe Intelligenz der Riesensäuger.
Gefühlvolle Tiergeschichte
Der erste Teil wird aus der Sicht des kleinen Moby Dick erzählt, der von seiner Mama schwimmen und jagen lernt - bis Ahab seine Mutter tötet. Dann treten die Seeleute hervor, die irgendwann feststellen: „Ahab ist verrückt. Warum hören wir noch auf ihn?“
Stück begeistert das Publikum für Natur
Der unaufdringliche Appell, die Natur und die Tiere mehr zu achten, wird im Konzept umgesetzt: Aus genialer Lichtführung und Recycling-Materialien - Plastikabfälle, Plastikplanen, Holzleitern und Stöcke - entsteht eine atmosphärische Unterwasserwelt oder wogende See samt Segelschiff.
Neben grandiosem Spiel von Simone Neumayr, Katharina Schraml und David Baldessari, die abwechselnd in die Rolle des Erzählers und der Figuren schlüpfen, ist die Regie unfassbar einfallsreich. Das Abenteuer wird in schlüssigen Bildern intensiv miterlebt! Sehenswert!
Im Theater des Kindes steht „Moby Dick“ bis Ende Mai am Spielplan.
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