Massiver Regen

Erneut schwere Unwetter in großen Teilen Österreichs

Österreich
13.06.2012 08:29
Nach den schweren Unwettern am Wochenende haben Starkregen und Gewitter in großen Teilen Österreichs auch am Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch die Feuerwehren auf Trab gehalten. Zunächst traf es den Großraum Bregenz in Vorarlberg, später wüteten Unwetter im Salzburger Flachgau, in mehreren Bezirken Oberösterreichs und im westlichen Niederösterreich. "Feuerwehren sind von einem Einsatz zum nächsten unterwegs", sagte Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos NÖ, am Abend.

Im niederösterreichischen Bezirk Amstetten (siehe Video oben und Bilder in der Infobox) gab es schon in den Nachmittagsstunden mehr als 40 Einsatzorte. 19 Feuerwehren standen im Einsatz, teilte am Abend Philipp Gutlederer, Sprecher des Bezirkskommandos, mit. "Massive Regenmengen" seien niedergegangen. Gutlederer berichtete von Hunderten Anrufen in der Bezirksalarmzentrale der Feuerwehr, zahlreiche Keller stünden unter Wasser. Die Freiwillige Feuerwehr Ertl wurde selbst ein Opfer der Niederschläge: Im Feuerwehrhaus standen Wasser und Schlamm bis zu einem Meter hoch, so Gutlederer.

Betroffen gewesen seien zudem vor allem die Ortschaften St. Michael und Kürnberg im Urltal. Von den Fluten mitgerissene 500-Kilo-Siloballen trieben im Bruckbach. Eine kleine Brücke hielt den Wassermassen nicht stand. Die Feuerwehr musste eine Stromleitung sichern, die eine ganze Siedlung versorgt, so der Sprecher. Die L86 war eine Stunde gesperrt.

20 Zentimeter hoch Hagel und Schnee auf den Straßen
In den Abendstunden erwischte es dann auch die Bezirke Hollabrunn, Zwettl, Krems und St. Pölten. Laut Feuerwehrsprecher Resperger standen in der Landeshauptstadt Dutzende Keller unter Wasser, es gab mehr als 100 Einsätze. Auch Straßen mussten gereinigt werden.

In St. Georgen musste sogar der Schneepflug ausfahren, nachdem die Straßen mit 20 Zentimeter Hagel bzw. Schnee bedeckt waren. Im Raum Pottenbrunn trat der Saubach massiv über die Ufer und überflutete zahlreiche Keller. Laut Resperger wurden Häuser und Betriebe mit Sandsäcken geschützt.

Siedlung im Bezirk Hollabrunn drohte überflutet zu werden
In Augenthal bei Haugsdorf rückten drei Feuerwehren aus, um 25 Wildschweine aus einem überfluteten Stall zu retten. Ein weiterer Schwerpunkt im Bezirk Hollabrunn war Immendorf, wo laut Resperger eine Siedlung von Überflutung bedroht war. Mithilfe von zwei Sonderpumpenanlagen mit einer Förderkapazität von je 200 Kubikmeter Wasser pro Stunde sowie zehn Tauchpumpen gelang es in stundenlanger Arbeit, die Häuser zu schützen.

Die meisten Niederschläge fielen in Rappottenstein im Waldviertel (Bezirk Zwettl), wo in den vergangenen 24 Stunden 60 Liter pro Quadratmeter gemessen wurden. In Frankenfels im Pielachtal (Bezirk St. Pölten) waren es 50 Liter.

Rund 100 Feuerwehr-Einsätze in Oberösterreich
Auch in Oberösterreich hielten Starkregen und Gewitter ab den Nachmittagstunden die Feuerwehren auf Trab. Betroffen waren vor allem die Bezirke Urfahr-Umgebung, Freistadt, Steyr-Land und Ried im Innkreis, am Abend auch Grieskirchen

Kleinere Bäche traten über die Ufer, Straßen waren überschwemmt oder durch umgerissene Bäume blockiert. Zahlreiche Keller mussten ausgepumpt werden. Brände wurden teilweise durch Blitzschlag ausgelöst. Menschen kamen dabei keine zu Schaden, hieß es aus dem Landesfeuerwehrkommando.

"Einfach viel zu viel Wasser" in Salzburg
Auch im Salzburger Flachgau hatten die Mitglieder der Feuerwehr alle Hände voll zu tun. Der starke Regen hatte am Nachmittag etliche Keller, Straßen und Unterführungen binnen Minuten überflutet. Wegen Verklausungen traten auch Bäche über die Ufer. "In einigen Teilen war es etwas kritisch, es ist einfach viel zu viel Wasser zu schnell heruntergekommen", berichtete Feuerwehrkommandant Johann Landrichtinger. Besonders betroffen waren die Gemeinden Bergheim, Elixhausen und Anthering.

Starkregen auch in Vorarlberg
Bereits in den Morgenstunden waren in Vorarlberg nach teils starken Regenfällen die Feuerwehren zu Einsätzen im Großraum Bregenz gerufen worden. Laut Rettungs- und Feuerwehrleitstelle musste vor allem in Keller und Tiefgaragen eingedrungenes Wasser ausgepumpt werden. In den Häusern stand Wasser "im niedrigen Zentimeterbereich", die Besitzer hätten den Wassermassen aber nicht mehr selbst Herr werden können.

Laut ZAMG-Wetterdienst Bregenz begann es gegen 7.30 Uhr zu regnen. Bis 14.10 Uhr fielen 58 Liter pro Quadratmeter, 30 Liter davon allein zwischen 9 und 9.30 Uhr. Zu dieser Zeit hätten die Niederschläge laut ZAMG gar eine Intensität, wie sie statistisch gesehen nur alle 20 Jahre vorkommt, erreicht. Regenpausen gab es kaum, die Intensität der Niederschläge ließ aber nach.

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