Brutale Angriffe 2023

Linksextremist zu Haft in Ungarn verurteilt

Ausland
29.01.2024 15:37

Ein deutscher Linksextremist wurde am Montag in Budapest zu drei Jahren Haft verurteilt. Er soll gemeinsam mit zwei weiteren Angeklagten neun Menschen brutal angegriffen haben, sechs von ihnen wurden schwer verletzt.

Der dreiköpfigen Gruppe aus Deutschland und Italien wird vorgeworfen, im Februar 2023 mit Schlagstöcken und Hämmern auf Menschen losgegangen zu sein, die sie für Neonazis hielten. Sie sollen gedacht haben, dass die Opfer zu dem jährlichen rechtsextremistischen Gedenken, dem sogenannten „Tag der Ehre“, nach Budapest gereist sind. An diesem Tag (11. Februar) ehren Rechtsextreme Mitglieder der Waffen-SS und die an ihrer Seite kämpfenden ungarischen Streitkräfte. Diese hatten am 11. Februar 1945 erfolglos versucht, den Belagerungsring der Roten Armee in Budapest zu durchbrechen.

Körperverletzung sei „Meinungsäußerung“
Von den neun angegriffenen Menschen wurden sechs schwer verletzt. Der angeklagte Mann aus Deutschland bekannte sich am Montag vor dem Gericht in Budapest schuldig, sah jedoch das geforderte Strafmaß als überhöht an. Die beiden angeklagten Frauen gestanden hingegen keine Schuld ein. Die italienische Volksschullehrerin Ilaria S. wurde wegen versuchter lebensgefährlicher Körperverletzung angeklagt, wobei die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von elf Jahren fordert. Ilaria S., deren Verhandlung für den 24. Mai angesetzt wurde, sieht die lebensgefährlichen Angriffe laut eigener Aussage als „Meinungsäußerung“ und „Auftreten gegen den Faschismus.“

Ihr Anwalt hatte früher bereits kritisiert, dass seine Mandantin als „internationale Terroristin“ behandelt würde und ihr zu Beginn der Haft der Kontakt zu ihren Eltern verwehrt worden sei. Der Vater sprach von „menschenunwürdigen Haftbedingungen zwischen Ratten und Wanzen.“

Ausweisung aus Ungarn gefordert
Die beiden deutschen Angeklagten werden beschuldigt, Mitglieder der Gruppe um die deutsche Linksextremistin Lina E. zu sein. Die Staatsanwaltschaft fordert für sie eine Zuchthausstrafe sowie die Ausweisung aus Ungarn. Der Mann wurde noch am Montag in erster Instanz zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft forderte jedoch 3,5 Jahre und legte Berufung gegen das Urteil ein, womit der Prozess weitergeht.

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