Ein Dach über dem Kopf

So unterstützen Sie Wildvögel während der Brutzeit

Tierecke
23.01.2024 13:34

Wer den Höhlenbrütern unter den Singvögeln helfen möchte, bringt jetzt einen Nistkasten im Garten oder auf dem Balkon an. Worauf Vogelfreunde dabei achten sollten und warum auch die Pflege einer Nisthilfe wichtig ist, lesen Sie hier.

Bereits im Februar ist die ideale Zeit, um Nisthäuschen für heimische Vögel aufzuhängen - die Balzzeit steht unmittelbar bevor. Ab Mitte März starten die meisten Singvögel schon mit ihrer Brut- und Aufzuchtphase. Werden die Nisthilfen jetzt installiert, haben die Vögel noch ausreichend Zeit, das Nest zu beziehen und mit Laub, Moos und Zweigen so heimelig wie möglich zu gestalten.

Ersatzlebensraum schaffen
Natürliche Nistmöglichkeiten sind in den letzten Jahrzehnten zur Mangelware geworden: Gepflegte Parks ohne Totholz und morschen Baumbestand, glatte Hausfassaden ohne Mauerritzen und die vielen Hecken und Büsche, die durch die Zusammenlegung von Feldern für die intensive Landwirtschaft weichen mussten, machen es unseren heimischen Vögeln schwer.

Von Menschen bereitgestellte, geeignete Ersatzbrutplätze werden von fast allen Vogelarten, die in Höhlen oder Nischen brüten, dankend angenommen.

Nicht jeder Vogel kann in den gleichen Nistkasten einziehen 
Höhlenbrüter wie Meisen oder Sperlinge benötigen geschlossene Nistkästen, deren einzige Öffnung das Einflugsloch darstellt. Diese Vogelarten mögen es am liebsten dunkel wie in einer Höhle.

Halbhöhlenbrüter, auch Nischenbrüter genannt, suchen sich in der Natur ihr Quartier gerne unter Felsvorsprüngen oder in Böschungen. Halboffene Nistkästen mit einem breiten Eingangsschlitz sind den natürlichen Brutstätten nachempfunden und eignen sich für Rotkehlchen, Hausrotschwanz oder Grauschnäpper.

Freibrüter legen ihre Nester und Horste an verschiedensten Stellen, meist in Bäumen, Sträuchern oder Hecken, frei an. Gerade in modernen „aufgeräumten“ Gärten finden Amseln, Singdrosseln oder Buchfinken kaum geschützte Plätze für den Nestbau. Schichtet man in einer ruhigen Ecke im Garten einen lockeren Reisighaufen auf, schafft man ohne großen Aufwand einen idealen Brutplatz.

Hände weg von Plastikbehausungen
Das Design der Nisthilfe ist den Vögeln übrigens egal, aber die Qualität muss stimmen! Ganz abzulehnen sind Nistkästen aus Plastik, die sich in der Sonne stark aufheizen und zudem den Jungvögeln keine Chance geben, an den glatten Wänden hinaufzuklettern. Neben Nistkästen aus Holz sind auch Modelle aus anderen Naturmaterialien wie Holzbeton empfehlenswert.

Je nach Nistkasten- und Vogelart sollten geschlossene Varianten am Baum in etwa eineinhalb bis dreieinhalb Meter Höhe angebracht werden. Um den Baum zu schützen, sollten Sie rostfreie Alunägeln oder mit ummanteltem Draht verwenden. An der Hauswand befestigt man die „Vogelimmobilie“ in einer Höhe von zwei bis vier Metern Höhe. Bitte unbedingt darauf achten, dass keine Spaliere in der Nähe hängen, die es Katzen oder Mardern erleichtern, die Kästen zu erreichen.

Informative Broschüre

Im kostenlosen Ratgeber „Vögel auf Wohnungssuche“ von BirdLife Österreich findet man praktische Tipps zum Thema Nisthilfen -  von den richtigen Nistkasten-Maßen für die einzelnen Vogelarten bis hin zur Montage und Reinigung. Zu bestellen unter Tel.: 01/523 46 51 oder office@birdlife.at

Stange hilft (nur) den Fressfeinden
Viele Menschen machen den Fehler, einen Nist­kasten mit Stange vor dem Einflugloch zu kaufen. Diese jedoch erleichtert es vor allem Nest­räubern wie Eichelhähern oder Elstern, dort zu landen und sich die Jung­vögel aus dem Loch zu greifen. 

Bereits vorhandene Nistkästen unbedingt jetzt noch reinigen
In alten Nestern leben Parasiten wie Vogelflöhe, Milben, Holzböcke und andere Zeckenarten, die sich auch in Ritzen und Spalten verstecken. Viele Vogelarten bauen außerdem jedes Jahr ein neues Nest und alte Nester in Kästen werden oft „überbaut“. Damit genug Abstand zum Einflugloch verbleibt und die Vögel vor Fressfeinden sicher sind, sollte das alte Nest entsorgt und der Nistkasten gereinigt werden.

Zur Reinigung werden die Nistkästen kräftig ausgebürstet. Ein feuchtes Auswischen ist in der Regel nicht notwendig. Auf scharfe Reiniger und Desinfektionsmittel unbedingt verzichten. Bevor man sie wieder anbringt, müssen sie komplett austrocknen.

Gut zu wissen: Nicht gereinigt werden die Nistkästen von Mauerseglern - sie bauen ihr Leben lang am selben Nest. Auch Schwalbennester werden nicht entfernt - die Vögel kümmern sich selber um die Pflege ihrer Nester.

Wohnen nach Maß
Der gut sortierte Fachhandel bietet ein breites Sortiment an unterschiedlichen Nisthilfen für die verschiedenen Vogelarten an. Wer handwerklich geschickt ist, kann den Nistkasten auch selbst bauen.

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