Geldwäsche?

Misstrauensvotum: Vatikanbank-Chef verliert Amt

Ausland
24.05.2012 21:34
Eigentlich sollte Ettore Gotti Tedeschi (Bild) die Vatikanbank vom Ruch zwielichtiger Geschäfte befreien. Weil sich die Lage seit seinem Amtsantritt stattdessen aber "noch verschlechtert" habe, ist der Finanzethik-Experte am Donnerstag nach einem einstimmigen Misstrauensvotum des Vorstands zurückgetreten. Wie das Pressebüro des Vatikans mitteilte, genügte Tedeschi nicht den "grundlegenden Anforderungen" seines Amts. Gegen ihn wird wegen Geldwäsche ermittelt.

Die Vorstandsmitglieder erfülle der Schritt mit "Trauer", er sei aber wichtig, um die "Vitalität" der Bank zu bewahren, hieß es in der Mitteilung weiter. Für die Nachfolge Tedeschis werde nun jemand gesucht, der wieder "wirksame und umfangreiche Beziehungen" zwischen der Bank und der Finanzgemeinschaft aufbauen könne. Diese sollten auf "gegenseitigem Respekt und international akzeptierten Bank-Standards" beruhen.

Experte sollte Ruf aufpolieren
Gotti Tedeschi, ein Experte für Finanzethik, stand seit 2009 an der Spitze der auch als Institut für religiöse Werke (IOR) bekannten Vatikanbank. Der frühere Italien-Chef der spanischen Santander-Bank sollte die Konten der Vatikanbank in Ordnung bringen und den angekratzten Ruf des IOR wieder aufpolieren.

Ermittlungen seit 2010
Doch schon 2010 leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Tedeschi ein. Er und ein weiterer Bankmanager stehen unter dem Verdacht, bei Finanztransaktionen die Namen der wahren Auftraggeber verschwiegen und damit gegen ein Gesetz gegen Geldwäsche verstoßen haben. Beide bestreiten die Vorwürfe.

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