Kritik an Netanyahu

Schallenberg: „Gaza gehört Palästinensern!“

Politik
22.01.2024 08:18

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) sieht keine Chance auf Frieden für Israel ohne eine Zwei-Staaten-Lösung mit Palästina. Im Vorfeld seiner Teilnahme an einer Debatte des UNO-Sicherheitsrates zum Nahen Osten erteilte Schallenberg am Montag auch einer permanenten israelischen Präsenz im Gazastreifen eine klare Absage. 

Schallenberg wollte voraussichtlich am Dienstag gegen 17 Uhr Ortszeit (23 Uhr MEZ) eine Rede im mächtigsten UNO-Gremium halten und bilaterale Treffen abhalten. Auch ein Austausch mit dem UNO-Generalsekretär António Guterres war geplant.

Netanyahu geht Schallenberg zu weit
Österreich zählt zu den größten Unterstützern Israels, das wegen seines Feldzugs zur Vernichtung der Hamas im Gazastreifen international massiv in die Kritik geraten ist. Bei der am Wochenende vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu geäußerten kategorischen Absage an eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern kann die österreichische Bundesregierung aber nicht mit - obwohl die Sicherheit Israels garantiert werden müsse. 

„Eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung auf Basis des Völkerrechts ist the only show in town - der einzige Weg, dass Israelis und Palästinenser in Frieden und Sicherheit nebeneinander leben können“, betonte Schallenberg im Vorfeld seiner New-York-Reise. Diesbezüglich hofft er offenbar auf eine Fortsetzung der durch die Hamas-Terrorattacke vom 7. Oktober jäh unterbrochene diplomatische Annäherung zwischen Israel und den arabischen Staaten.

Zitat Icon

Gaza gehört den Palästinensern!

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Alexander Schallenberg

Eine solche „Normalisierungsperspektive“ sei ein „Katalysator für Friede, Sicherheit und Wohlstand in der Region. Diese Bemühungen dürfen nicht von der Terrororganisation Hamas torpediert werden“, so Schallenberg.

Minister kritisiert Netanyahu-Regierung
Schallenberg bezog auch klar Position gegen unter anderem von israelischen Regierungsmitgliedern geäußerte Überlegungen, den von mehr als zwei Millionen Palästinensern bewohnten Gaza-Streifen zu besetzen. „Gaza gehört den Palästinensern: Jeden Plan einer Vertreibung oder einer permanenten israelischen Präsenz lehne ich ab. Es braucht eine zivile Palästinenser-Vertretung, die von den Menschen in Gaza akzeptiert wird und die willens und in der Lage ist, deren legitime Anliegen auch zu vertreten“, so Schallenberg.

„Hamas und andere Terrorgruppen dürfen nie mehr zu einer existenziellen Bedrohung für Israel werden. Israels Sicherheit muss garantiert sein“, betonte Schallenberg. Er bekräftigte das Recht Israels auf Selbstverteidigung und forderte neuerlich die sofortige und bedingungslose Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln, unter denen sich auch ein österreichisch-israelischer Familienvater befinde.

Hilfe rein, Geiseln raus
Doch brauche es auch „mehr und länger anhaltende humanitäre Pausen“, weil sich die humanitäre Situation im Gazastreifen von Tag zu Tag zuspitze. „Humanitäre Hilfe muss rein, die Geiseln müssen raus“, formulierte der Außenminister.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele