Geisel-Deal abgelehnt

Wütende Israelis besetzen das Haus von Netanyahu

Ausland
22.01.2024 06:34

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat eine Geisel-Freilassung zu Hamas-Bedingungen abgelehnt. Das sorgt für Wut bei den Hinterbliebenen der Gefangenen. Die Angehörigen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln wollen mit einer weiteren Protestaktion den Premier nun zum Einlenken zwingen.

Wie die Zeitung „The Times of Israel“ in der Nacht auf Montag berichtete, schlugen Angehörige der mehr als 130 Geiseln auf einem Gehsteig vor Netanyahus Privathaus in Jerusalem Zelte auf.

Gekommen, um zu bleiben
Man werde so lange in den Zelten bleiben, bis Netanyahu „einem Abkommen zur Rückgabe der Geiseln zustimmt“, wurde ein Sprecher zitiert. Medien zufolge drängen die USA, Ägypten und Katar Israel und die Hamas zu einem Verhandlungsprozess, der zur Freilassung von Geiseln und dem Rückzug der israelischen Armee aus Gaza führen soll.

Angehörige haben ihre Zelte vor Netanyahus Residenz aufgeschlagen.
Angehörige haben ihre Zelte vor Netanyahus Residenz aufgeschlagen.(Bild: AP)

Die Verhandlungen sollten in den kommenden Tagen in Kairo fortgesetzt werden, berichtete das „Wall Street Journal“. Der Nahost-Koordinator von US-Präsident Joe Biden, Brett McGurk, werde zu diesem Zweck den Chef des ägyptischen Geheimdienstes in der Hauptstadt treffen, berichtete die „New York Times“ in der Nacht zum Montag unter Berufung auf US-Beamte.

McGurk, der am Sonntag aufbrechen wollte, werde später nach Doha weiterreisen, um dort Katars Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani zu treffen.

Netanyahu will Krieg fortsetzen
Israels Ministerpräsident Netanyahu hatte die Bedingungen der Hamas für eine Freilassung der Geiseln am Sonntag abgelehnt. Die Islamisten verlangten im Gegenzug ein Ende des Krieges, den Rückzug der israelischen Streitkräfte und den Fortbestand der Regierungsmacht der Hamas im Gazastreifen.

Netanyahu steht innenpolitisch unter großem Druck. Tausende hatten am Wochenende demonstriert und ein Ende der Kämpfe gefordert, um die Geiseln freizubekommen. Bei der Zelt-Aktion vor seinem Haus gab es Plakate und Schilder mit der Forderung nach Freilassung der Geiseln. Auf einem war laut der „Times of Israel“ zu lesen: „Wir lieben unsere Kinder mehr als wir die Hamas hassen“.

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