Fürchterliche Stürze haben auf der Streif Tradition. Für den Fall der Fälle steht eine perfekte und bewährte Rettungskette bereit.
Frühling, Sommer, Herbst, Winter, Hahnenkamm! In Kitz ist man stolz auf seine fünfte Jahreszeit. Die gestern sportlich mit dem ersten Abfahrtstraining eröffnet wurde. Heute nimmt das Geschehen abseits der Piste Fahrt auf, am Abend empfängt Hausherr Balthasar Hauser Österreichs Abfahrer beim Stanglwirt in Going zum Weißwurst-Essen.
Nachtschicht für Pisten-Crew
In den kommenden Tagen geht es Schlag auf Schlag. Hotspot und In-Treffpunkt im Herzen von Kitz wird einmal mehr das urige Weltcup Haus der „Krone“ sein, das am Donnerstag seine Pforten öffnet. In Kitz wird aber in den Nachtstunden nicht nur Party gemacht, sondern auch gearbeitet. Wenn die Wetterprognosen stimmen, werden zwar alle Rennen planmäßig über die Bühne gehen. Allerdings dürfte in der Nacht vor der ersten Abfahrt am Freitag Schneefall für eine „Nightsession“ der Pisten-Crew sorgen.
Zwischenstopp am Fußballplatz
Hoffentlich arbeitslos - so wie gestern - bleibt die medizinische Abteilung. Im Fall der Fälle wird aber das seit Jahren bewährte System zum Einsatz kommen, für eine perfekte Notfallkette sorgen. Sieben Teams zu je zwei Personen sind über die Strecke verteilt. Bei einem Sturz, nach dem der Athlet nicht mehr eigenständig auf die Skier steigen kann, wird es ausschließlich Helikopter-Bergungen geben. Zunächst geht der Flug auf den Kitzbüheler Fußballplatz, dann geht’s entweder mit dem Rettungswagen oder mit einem weiteren Heli in die Krankenhäuser in St. Johann, Salzburg oder Innsbruck weiter. Je nach Verletzungsgrad. Zwei kleine Neuerungen gibt es. Sind längere Behandlungen notwendig, kommt eine Art Biwak zum Einsatz. Zum Schutz vor der Kälte und auch vor den Blicken der Zuschauer. Außerdem stehen für alle „Bruchpiloten“, die sich beim Ritt ihre Skier zerstören und dann festsitzen, an drei Stellen der Streif Ersatzskier bereit. Übermalt und neutral gestaltet, damit es zu keinen Ausrüster-Problemen kommt.
„Wir wollen immer besser werden, auch wenn es nur Details sind“, sagt der stets voller Tatendrang zu Werke gehende Michael Huber, Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs. Leidenschaftlich. So kann man auch nach der jüngsten Verletzungsserie die Diskussion über den dichten Kalender bezeichnen. Ein Thema, bei dem Markus Waldner klare Worte findet. „Sobald ein Speed-Rennen abgesagt wird, stehen die Medien, die Trainer und die Athleten da und fragen, wann und wo es nachgetragen wird“, gibt der Renndirektor des Weltverbands FIS zu bedenken.
„Reingepresst wird aber ab sofort ganz sicher nichts mehr!“ Waldner ist jedoch sicher, dass die Verletzungen alle unterschiedliche Gründe (Fahrfehler, ausgelaugt durch Krankheit) hatten. Und dadurch kein Zusammenhang zur Kalendergestaltung besteht. Und Waldner weiß auch: „So scheiße das alles ist. Die Jungs wissen, was für ein Risiko sie jeden Tag eingehen, das ist ihr Job.“
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