Schönste Wanderrouten

Durch Wind und Schnee zum Gipfel

Vorarlberg
12.01.2024 13:55

Gut 1000 Höhenmeter sind vom Ortsteil Laz bis zum Gipfel des Hohen Fraßen zu bewältigen. Im Winter zeigt sich der Bludenzer Hausberg von seiner rauen Seite.

Der Hohe Fraßen (1979 Meter) ist im Rahmen der „Krone“-Wandertipps bereits einmal als moderate Sommertour vorgestellt worden. Im Winter gestaltet sich die Strecke etwas fordernder, vor allem wenn man auf die Aufstiegshilfe der Muttersbergbahn verzichtet (Betriebsurlaub bis 19. Jänner). Entweder folgt man zu Fuß von der Talstation ausgehend den Wegbeschilderungen oder man startet etwas weiter oben vom Ortsteil Laz in der Gemeinde Nüziders. Dort gibt es nach den letzten Häusern einen kleinen Wanderparkplatz. Bis zum Gipfelkreuz sind über 1000 Höhenmeter zu überwinden.

Daten und Fakten

Typ: winterliche Gipfeltour
Dauer: 4,5 Stunden Aufstieg/Abstieg: jeweils gut 1000 Höhenmeter
Ausgangspunkt: Talstation Muttersbergbahn oder Wanderparkplatz Laz
Anforderungen: sportliche Grundkondition sowie Trittsicherheit
Ausrüstung: Winterwanderschuhe mit guter Profilsohle, Spikes für Schuhe, Wanderstöcke, Tagesrucksack mit Jause und warmem Getränk, Kleidung im Schichtprinzip
Einkehrmöglichkeiten: Alpengasthof Muttersberg (ab 19. Jänner wieder geöffnet), ansonsten bieten sich die Lokale in der Bludenzer Innenstadt an

In der ersten Hälfte der Tour verläuft der Aufstieg bequem über den Panoramaweg Bludenz-Nüziders, der gleichzeitig auch als Forststraße dient. Die etwas abwechslungsreichere Variante über den Jägersteig ist momentan leider nicht möglich, da der Weg gesperrt ist. Nach einigen zurückgelegten Serpentinen erreicht man schließlich den kleinen Weiher etwas unterhalb der Bergstation der Seilbahn.

Der Weiher am Muttersberg. (Bild: Bergauer)
Der Weiher am Muttersberg.

Nun verlässt man die Forststraße und folgt den Wegweisern Richtung „Fraßenhütte“ und „Hoher Fraßen“. Von diesem Punkt an bedecken Schnee und Eis den Pfad, welcher nicht gespurt ist. Man folgt meistens den Fußabdrücken vorangegangener Wanderer. Schneeschuhe eignen sich hier nur bedingt, denn der Aufstieg über den sogenannten „bösen Tritt“ erfolgt durch steiniges Waldgebiet. Dieser Abschnitt gestaltet sich zu schmal für Schneeschuhe, zudem bleiben diese auch immer wieder an Steinen oder Wurzeln hängen.

Eine Frage des richtigen Schuhwerks
Besser ist man hier mit Winterwanderschuhen und Schuhkrallen bzw. Spikes ausgerüstet. Zusätzlich sind Wanderstöcke zu empfehlen. Welchen Gleitschutz - also Ketten, Zacken, Stifte oder Draht - man wählt, hängt vom Einsatzzweck ab. Schuhspikes mit Zacken versprechen den besten Halt, da sie sich in den Untergrund bohren und so ein Ab- oder Ausrutschen verhindern.

Der Weg Richtung Hoher Fraßen. (Bild: Bergauer)
Der Weg Richtung Hoher Fraßen.

Für Wanderer oder Spaziergänger, die oft auf Asphalt unterwegs sind, bieten sich hingegen Schuhspikes mit Drahtwindungen an, die auch als Schuhschneeketten bezeichnet werden. Diese beißen sich zwar nicht so stark ins Eis wie Zacken, geben aber dennoch Halt und nutzen sich auf Straßen nicht so schnell ab wie andere Modelle. Für einen Ausflug bei Eis und Schnee in höhere Lagen sind Spikes jedoch von Vorteil - vor allem auf steilen und vereisten Abschnitten, wie sie etwa im Gipfelbereich des Hohen Fraßens zu finden sind.

Die Europäische Stechpalme. (Bild: Bergauer)
Die Europäische Stechpalme.

Europäische Stechpalme

Die europäische Stechpalme findet sich in Gebieten mit eher milden Wintern und nicht zu trockenen Sommern. In Österreich ist sie normalerweise selten - mit Ausnahme von Vorarlberg. Bevorzugt wächst die immergrüne Pflanze auf nährstoffreichen sowie kalkarmen Böden. Sie scheut Licht und gedeiht am besten im Halbschatten oder Schatten. In Mischwäldern wächst die Stechpalme in Strauchform, sie kann aber, je nach Standort, auch bis zu 20 Meter hohe, dicht verzweigte Bäume bilden. Der Rand der Blätter in den unteren Bereichen der Pflanze ist auf beiden Seiten mit stacheligen Zähnen versehen, die abwechselnd aufwärts oder abwärts geneigt sind. Mit zunehmender Wuchshöhe lässt die Bestachelung nach. Die Blütezeit der Stechpalme beginnt im Vorfrühling und erstreckt sich bis Anfang Juni. Es braucht eine männliche und eine weibliche Pflanze, damit es zur Fruchtbildung kommt. Die Blüten sind unscheinbar und weiß, die ab Oktober gereiften Steinfrüchte leuchtend rot. Die Beeren werden von Vögeln gefressen, denen die Giftstoffe offenbar nicht schaden. Durch Ausscheiden der Samen mit dem Kot der Tiere kommt es zur Verbreitung der Pflanze. Die sattgrünen Blätter und roten Früchte, die die Pflanze während der Wintermonate trägt, haben sie bereits in frühgeschichtlicher Zeit zu einem Symbol des Lebens werden lassen.

Rast an der Fraßenhütte
Nachdem man den Wald hinter sich gelassen hat, rückt die Fraßenhütte bereits ins Blickfeld. Es müssen jedoch noch einige Höhenmeter überwunden werden, bevor das Gebäude erreicht ist. Über die Wintermonate ist das Haus geschlossen und die ansonsten so beliebte Sonnenterrasse ist nicht mit Gästen, sondern mit Schnee gefüllt. Dennoch lässt sich ein Plätzchen finden, das vor dem beißenden Wind schützt, der einem hier fast immer um die Ohren braust. Nach einer kleinen Stärkung und einem Schluck Tee aus der Thermoskanne kann die letzte Etappe mit neuen Kräften in Angriff genommen werden. Im Winter führt die Route auf den Gipfel fast in gerader Linie von der Hütte weg. An dieser Stelle ist auf jeden Fall Trittsicherheit gefragt, auch wenn Stufen in den Schnee gehakt sind. So geht es nun Schritt für Schritt und mit Stockeinsatz bis auf die Bergkante. Hier ist Vorsicht geboten, denn Schneeverwehungen lassen diese breiter erscheinen, als sie wirklich ist - am besten man läuft in der Mitte!

Die Fraßenhütte ist im Winter leider nicht bewirtet. (Bild: Bergauer)
Die Fraßenhütte ist im Winter leider nicht bewirtet.

Der Hohe Fraßen ist der westlichste Eckpunkt des Lechquellgebirges und ein grandioser Aussichtsberg. Von dort hat man einen fantastischen Ausblick auf Bludenz, den Walgau, das Große Walsertal sowie die mächtigen Gipfel des Rätikons. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es - mit entsprechender Vorsicht - wieder über denselben Weg retour zum Ausgangspunkt. Wem die Direttissima hinab zur Fraßenhütte zu steil ist, der kann am Rande des Latschenbewuchses absteigen.

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