Die Preise für die Solarmodule sind stark gefallen, aber errichten sollte man Paneele nur unter einer Voraussetzung. Denn ohne Speicher wird es schwierig, weil vielerorts die überschüssige Energie nicht mehr in das Netz eingespeist werden kann.
Auf unseren Dächern ändert sich so einiges: Mehr als 21.000 Ansuchen zur Errichtung einer Photovoltaik-Anlage wurden im Vorjahr in Oberösterreich gestellt. Damit scheint der Boom, wie berichtet, zwar gebremst, waren es 2022 doch noch rund 35.000 Anträge. Die Nachfrage nach dem Sonnenstrom ist aber nach wie vor hoch, und das führt nicht nur auf Dächern zu Änderungen.
In den letzten zwei bis drei Monaten ist der Preis extrem gefallen, die Nachfrage ist nicht mehr so groß. Die Photovoltaik-Module sind zwischen 30 und 50 Prozent billiger geworden.
Stephan Preishuber, Landesinnungsmeister für Elektrotechnik in der Wirtschaftskammer Oberösterreich
Rund 6000 Euro billiger
So sank etwa der Preis für die Solarmodule in den vergangenen Monaten um 30 bis 50 Prozent, wie Stephan Preishuber, Landesinnungsmeister für Elektrotechnik, erklärt: „Die Nachfrage ist nicht mehr so groß, und die Lager bei den Großhändlern sind gefüllt, weil nach Corona alle viel bestellt haben. Außerdem hält der chinesische Markt keine Waren mehr zurück.“ Diese Hintergründe führen dazu, dass ein PV-Komplettpaket in durchschnittlicher Größe nun rund 18.000 Euro koste – inklusive Speicher und Montage. „Im Vorjahr waren es rund 24.000 Euro“, so Preishuber.
Haupterzeugungszeit ist Mittag, da sind aber die meisten Leute in der Arbeit. Man muss schauen, dass man die Verbräuche steuert, mit einem Speicher tut man sich leichter.
Wolfgang Denk, Pressesprecher des Netzbetreibers Netz Oberösterreich GmbH
Eine weitere Änderung infolge des Ansturms auf Solarpaneele: Der Netzausbau kommt den vielen neuen PV-Anlagen nicht hinterher, das Einspeisen des überschüssigen Stroms gelingt daher nicht immer wie gewünscht.
Speicher sind sinnvoll
Wolfgang Denk, Sprecher des Netzbetreibers Netz OÖ, rät: „2024 würde ich ohne Batteriespeicher keine PV-Anlage mehr bauen.“ Denn zur Haupterzeugungszeit, in den Mittagsstunden, wenn die Sonne mit voller Stärke auf die Dächer heizt, ist der Stromverbrauch oft niedrig. Kann die Energie dann weder eingespeist noch gespeichert werden, geht sie verloren. „Mit dem Ziel der möglichst großen Eigenversorgung ist das Errichten einer PV-Anlage nach wie vor gescheit“, sagt Denk. „Jede selbst erzeugte Kilowattstunde hilft mir sparen.“ Rund zehn Jahre dauere es, bis sich die Kosten einer Anlage rechnen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.