Weniger neue Anlagen

Preissturz fürs Einspeisen, PV-Boom ist gebremst

Oberösterreich
11.01.2024 10:00

Plus 253 Prozent: Von 2021 auf 2022 explodierte die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen in Oberösterreich förmlich. In genauen Zahlen ausgedrückt von rund 10.000 Anträgen für eine Sonnenstromanlage auf mehr als 35.000 Ansuchen. Das Interesse ist immer noch riesig, der Boom aber scheint gebremst.

Denn im gerade abgelaufenen Jahr wurden beim Netzbetreiber Netz OÖ rund 21.000 Anfragen zur Errichtung von PV-Anlagen gestellt. „Wir gehen davon aus, dass sich das jetzt auf dem aktuellen Niveau einpendeln wird“, sagt Sprecher Wolfgang Denk.

Die Strommenge ist jedenfalls beachtlich: Alle derzeit fast 90.000 bewilligte Anlagen zusammengerechnet werden im Laufe des heurigen Jahres 1,7 Millionen Kilowatt peak produzieren. Diese Leistung reicht rechnerisch für den gesamten Strombedarf des Bundeslandes aus.

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2022 gab es einen Ausreißer nach oben. Wir gehen davon aus, dass sich die beantragten Photovoltaik-Anlagen jetzt auf dem aktuellen Niveau einpendeln werden.

Wolfgang Denk, Pressesprecher des Netzbetreibers Netz OÖ

Von 51 Cent auf 9,6 Cent

Herausforderung bleibt weiterhin der Ausbau der Netze – bis 2035 will die Netz OÖ mehr als zwei Milliarden Euro in die Infrastruktur investieren – der dem Hype um die PV-Anlagen nicht nachkam. Das verärgert viele Kunden, die überschüssigen Strom aus ihren Anlagen nicht immer einspeisen können.

Für zusätzlichen Missmut sorgt der stark gefallene Preis für eben diesen eingespeisten Strom. Grundsätzlich legen diesen die Abnehmer fest, die sich an dem von der E-Control festgelegten Marktpreis orientieren. Der lag im vierten Quartal 2022 noch bei 51 Cent pro Kilowattstunde, rutschte aktuell aber auf 9,6 Cent ab.

Immer beliebter werden sogenannte „Balkonkraftwerke“ für Wohnungen. Mehr als 4000 dieser Kleinstanlagen wurden im Vorjahr in Oberösterreich angemeldet.

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