"Mit Finanzierungsproblemen scheinen die beteiligten Unternehmen nicht konfrontiert zu sein", so die OeNB. Die Firmen mit Direktinvestitionen hatten nicht nur genug flüssige Mittel, sie gaben auch festverzinsliche Wertpapiere über 2,5 Milliarden Euro aus.
Erfolge bei Auslandstöchtern zu verbuchen
Die Geschäfte der Auslandstöchter dürften auch gut gelaufen sein, zeigen die Dividendenflüsse: Österreichs Direktinvestoren erhielten von ihren Auslandstöchtern 6,7 Milliarden Euro an Gewinnausschüttungen, mit Nachmeldungen dürfte der Rekorderlös von sieben Milliarden Euro aus dem Jahr 2010 noch übertroffen werden, erwartet die Nationalbank.
Aus Österreich flossen im Gegenzug 5,5 Milliarden Euro an Dividenden an ausländische Eigentümer. Seit 2006 fließen mehr Dividenden nach Österreich als aus Österreich ins Ausland.
Zentral- und Osteuropa verliert Vormachtstellung
Zentral- und Osteuropa hat seine dominierende Stellung als Investitionsziel für heimische Unternehmen verloren. 2011 ging nur mehr ein knappes Viertel (5,1 Milliarden Euro) der Auslandsinvestitionen in die Region. Allerdings verzerrten einige Großtransaktionen ein wenig das Bild: Die größte Transaktion war die Zusammenführung der Porsche Holding mit VW, die weltweit die achtgrößte Direktinvestition des Jahres 2011 darstellte.
Die größte Summe ging in die Niederlande (4,5 Milliarden Euro) an "konzerninterne Zweckgesellschaften, die mittels konzerninterner Kredite für die nötige Konzernliquidität sorgen". Hinter Deutschland (3,2 Milliarden Euro) kam die Türkei (1,8 Milliarden Euro) auf Rang drei der Zielländer dank der Übernahme der Tankstellenkette Petrol Ofisi durch die OMV. Nach Ungarn gingen 1,3 Milliarden Euro, nach Rumänien 0,9 Milliarden Euro, hier waren vor allem Kapitalzuschüsse aufgrund regulatorischer Erfordernisse ausschlaggebend. Auch China bleibt mit 700 Millionen Euro ein wichtiges Zielland für österreichische Investoren.
Große Kapitalflüsse aus Italien
Als Herkunftsland ausländischen Kapitals dominiert Italien (10,4 Milliarden Euro), allerdings im Wesentlichen nur wegen einer Zusammenfassung der Anteilsrechte an der Bank Austria in einer Hand. Dagegen gab es aus den Niederlanden (-4,5 Milliarden Euro) und dem Vereinigten Königreich (-1,6 Milliarden Euro) markante Rückgänge. Es handelt sich dabei nur um eine regionale Verschiebung in der Finanzierungsstruktur, hält die OeNB fest.
Aus der Schweiz, hinter Deutschland auf Rang 3, kam knapp eine Milliarde Euro. Südafrika ist dank eines Papierkonzerns (Mondi) wichtiges Herkunftsland, die Vereinigten Arabischen Emirate wegen der Aufstockung ihrer Beteiligung an der OMV. Brasilien habe "seit Kurzem die Vorzüge der österreichischen Gruppenbesteuerung zu schätzen" gelernt, so die OeNB, aus diesem Land flossen 550 Millionen Euro zu.
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