IV-Präsident Swarovski

„Ein gefährlicher Sturm braut sich zusammen!“

Tirol
10.01.2024 17:00

Beim Neujahrsempfang der Tiroler Industrie (IV) sprach Präsident Christoph Swarovski Klartext. Ein schwieriges Jahr steht uns bevor. Mutige und innovative Ansätze seien auch heuer gefragt.

Der Empfang der Industriellenvereinigung Tirol läutet jährlich das Wirtschaftsjahr ein und ist somit einer der wichtigsten Veranstaltungen im Land. Das „Who is Who“ aus Wirtschaft und Politik trifft sich nach den Feiertagen im Congress – siehe Bericht rechts. Im Mittelpunkt steht dabei stets die Rede des Präsidenten. Und Christoph Swarovski nahm sich auch gestern wie gewohnt kein Blatt vor der Mund. „Wir erleben in Österreich gerade die viertstärkste Rezession seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Während sich die Industriewertschöpfung laut Einschätzung unserer Ökonomen im zweiten Halbjahr stabilisieren wird, steht der Bauwirtschaft ein weiteres Jahr unter schlechten konjunkturellen Vorzeichen bevor“, erklärte Swarovski.

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2024 wird ein Jahr der entscheidenden Weichenstellung. Schaffen wir Rahmenbedingungen, die Industrie und Wirtschaft fördern, oder schauen wir zu, wie unser Land sich weiter deindustrialisiert und unsere Wirtschaftskraft sukzessive abnimmt

IV-Präsident Christoph Swarovski

„Gefahr für den Wohlstand und Wettbewerb im Land!“
Zusammen mit der Belastung aufgrund der massiv gestiegenen Lohnkosten, hohen Zinsen, den unsicheren Energie- und Rohstoffpreisen, geopolitischen Risiken sowie einer im Vergleich zum Euroraum immer noch hohen Inflation, „braut sich ein gefährlicher Sturm zusammen, der den Wohlstand und die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs gefährdet“ – sollten nicht Maßnahmen ergriffen werden, die die Unternehmen entlasten und das Wachstum ankurbeln.

„2024 wird ein Jahr der entscheidenden Weichenstellung. Schaffen wir Rahmenbedingungen, die Industrie und Wirtschaft fördern, oder schauen wir zu, wie unser Land sich weiter deindustrialisiert und unsere Wirtschaftskraft sukzessive abnimmt? Eine Politik, die Wachstum und Innovation fördert, ist jetzt ein Gebot der Stunde! Gerade in einem Jahr, in dem Nationalrat und Europaparlament neu gewählt werden, rufe ich die Vertreter aller Parteien auf, sich für klare und faire Spielregeln für die Wirtschaft und eine stärkere Berücksichtigung der Industrie in der politischen Agenda einzusetzen, anstatt mit populistischen Versprechen und Wahlzuckerln auf Wählerfang zu gehen, die uns Wettbewerbsfähigkeit und viel Steuergeld kosten“, betonte der IV-Präsident.

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Der Rückhalt in den Betrieben und der Bevölkerung bröckelt aber immer mehr, wenn Technokraten in Brüssel nicht damit aufhören, Unternehmen mit immer neuen Auflagen zu belasten und die Sorgen der Menschen einfach wegzuwischen.

IV-Präsident Christoph Swarovski

„Viele Gesetze sind in der Praxis nicht umsetzbar!“
Anstatt immer noch komplexere und in der Praxis nicht umsetzbare Gesetze und Verordnungen zu erlassen – wie etwa das neue Lieferkettengesetz –, solle sich die Europäische Union besser darauf konzentrieren, Europas Interessen gegenüber globalen Partnern und aufstrebenden Mitbewerbern durchzusetzen und Sachpolitik zu machen, die die Wirtschaft des Kontinents wieder an die internationale Spitze und nicht ins Hintertreffen führt.

„Bei Klimazielen nicht auf Bevölkerung vergessen“
Die Industrie trage nach Ansicht Swarovskis zwar die Ziele des Green Deals mit und akzeptiere den Großteil der Klimaschutzinitiativen der EU. Aber: „Europas hochgesteckte Klimaziele lassen sich aber nur mit und nicht gegen die Industrie erreichen. Der Rückhalt in den Betrieben und der Bevölkerung bröckelt aber immer mehr, wenn Technokraten in Brüssel nicht damit aufhören, Unternehmen mit immer neuen Auflagen zu belasten und die Sorgen der Menschen einfach wegzuwischen“, mahnte Industrie-Präsident Swarovski. Im selben Atemzug forderte er einmal mehr die Senkung der Lohnnebenkosten.

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Es sind die herausfordernden Zeiten, die den wahren Unternehmergeist testen und jene hervorheben, die bereit sind, ihre Betriebe mit mutigen, innovativen Ideen und ebensolchen Entscheidungen in eine gute Zukunft zu führen.

IV-Präsident Christoph Swarovski

Die Spreu wird sich vom Weizen trennen
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen blickte IV-Tirol-Präsident Swarovski zum Ende seiner Rede optimistisch in die Zukunft: „Als Unternehmer und Manager sind wir es gewohnt, auch in schwierigen Zeiten Entscheidungen in Ruhe und mit einem kühlen Kopf zu treffen. Daher werden wir auch dieses Jahr unsere Unternehmen sicher und erfolgreich durch ein turbulentes konjunkturelles Umfeld navigieren. Es sind die herausfordernden Zeiten, die den wahren Unternehmergeist testen und jene hervorheben, die bereit sind, ihre Betriebe mit mutigen, innovativen Ideen und ebensolchen Entscheidungen in eine gute Zukunft zu führen.“

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