Man könnte es das letzte Aufgebot nennen. Die ÖVP überlegt ernsthaft, das Polit-Urgestein Reinhold Lopatka ins Rennen als EU-Spitzenkandidat zu schicken.
Nachdem Kanzler Karl Nehammer von seinen Regierungskollegen Karoline Edtstadler, Alexander Schallenberg und Claudia Plakolm eine Absage bekommen hatte, wurde die Auswahl immer dünner. Zwar hätte der Steirer Lopatka genügend Erfahrung im außenpolitischen Bereich.
So ist „Lopi“, wie er genannt wird, Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der OSZE seit 2021. Allerdings ist der 63-Jährige alles andere als ein Zeichen für Erneuerung.
Mehr noch: In der Zeit der großen Koalition galt er als der Inbegriff des Blockierers. Damals war er auch einer der unbeliebtesten Politiker des Landes - quasi der Vorgänger von Wolfgang Sobotka, was die Negativ-Imagewerte betrifft.
Der ehemalige Wiener Bürgermeister Michael Häupl bezeichnete Lopatka mal als den Machtspieler mit „Giftküche“. Beim Amtsantritt von Christian Kern als SPÖ-Kanzler, bezeichnete Kern ihn als „Selbstmordattentäter, die sich in einer Telefonzelle in die Luft sprengen“.
Nehammer hat noch nicht fix entschieden
Kanzler Karl Nehammer soll sich noch nicht endgültig entschieden haben. Hinter den Kulissen soll noch nach einer Alternative gesucht werden, weil man in der Partei weiß, dass Lopatka kein Bringer bei der Wahlurne sein wird. Der ÖVP-Klub stehe dennoch deutlich hinter Lopatka, heißt es, und erzeuge viel Druck.
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