Braune Flecken

Keine Ehre mehr für Hitler-Fans in Braunau

Oberösterreich
24.11.2023 20:00

Dass in der Stadt Braunau noch immer ein Nationalsozialist als Ehrenbürger geführt wird, sorgt derzeit nicht nur beim Mauthausen Komitee für Empörung. Der Hitler-Fan könnte möglicherweise, genauso wie ein weiterer historischer Antisemit, im kommenden Jahr endlich auch aus dem Straßenverzeichnis entfernt werden. 

Die Stadt Braunau hat den Komponisten Josef Reiter (1862 bis 1939) einst zum Ehrenbürger ernannt. Eine Entscheidung, die bis heute nicht revidiert wurde. Und das ist problematisch: Denn Reiter war nachweislich ein glühender Nationalsozialist, der unter anderem offen den Wunsch geäußert hatte, auf jedem Ringstraßenbaum in Wien einen Juden baumeln zu sehen.

Reiter hatte auch ein Naheverhältnis zu Adolf Hitler, war bei ihm am Obersalzberg zu Gast und widmete dem „Führer“ eine Komposition.

Franz Resl-Straße
Franz Resl-Straße(Bild: Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)

Bisher salonfähig
Nach Josef Reiter war in Braunau auch eine Straße benannt worden. Eine Umbenennung war 2012 aber vom städtischen Kulturausschuss noch einstimmig abgelehnt worden.

Aufgrund heftiger Kritik vom Mauthausen Komitee und dem oö. Netzwerk gegen Rechtsextremismus kündigt Stadtchef Hannes Waidbacher nun eine Überprüfung der Ehrenbürgerwürde und eine mögliche Umbenennung der Reiter- sowie auch der Franz-Resl-Straße an. Zweiterer war ebenfalls ein fanatischer Antisemit und hetzerischer Nationalsozialist.

Die Stadt Linz hatte deshalb im Vorjahr beschlossen, eine nach dem Volksdichter Franz Resl (1883 bis 1954) bezeichnete Straße umzubenennen.

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