Vor Landtagswahl 2024

SPÖ-Parteitag: Neue Panne könnte Steirer schaden

Steiermark
08.11.2023 07:00

Nach der legendären Auszählungs-Debakel bei der Wahl von Andreas Babler in Linz folgt am Wochenende ein neuer Anlauf der SPÖ, um einen ordentlichen Parteitag über die Bühne zu bringen. Der Schauplatz ist diesmal Graz. Die lokalen Genossen hoffen auf Rückenwind für die Wahl 2024 - eine erneute Panne hätte den gegenteiligen Effekt.

Der SPÖ-Parteitag Anfang Juni in Linz ist schon jetzt innenpolitische Zeitgeschichte: der Zweikampf um die Parteispitze, das falsche Verkünden von Hans Peter Doskozil als Sieger, die Korrektur der steirischen Wahlkomissionsleiterin Michaela Grubesa zwei Tage später: Es erhielt doch Andreas Babler mehr Stimmen der roten Delegierten im Saal.

Nun, einen Zweikampf gibt es diesmal nicht, mit Robert Stein sitzt der frühere oberste Wahlleiter der Republik in der Kommission - sollte es dennoch eine weitere Panne geben, wäre das aber auch „ein Bärendienst“ für die steirischen Genossen, meint Politikwissenschafter Heinz Wassermann. Denn auch wenn Anton Lang verneint, dass nun für die steirische SPÖ der Landtagswahlkampf startet (siehe Interview), ist Graz als Austragungsort wohl kein Zufall.

Steirer verhielten sich clever
Die steirische Landespartei bewertet Wassermann als „sehr stabil“. Trotz Kritik an Umweltlandesrätin Ursula Lackner hält Lang eisern an seinem Team fest. Auch in der mitunter heftigen Auseinandersetzung um den Bundesvorsitzenden im Frühjahr habe er sich clever verhalten, auch wenn eine Präferenz für Doskozil durchzuhören war.

Nun stellen sich die Steirer offiziell klar hinter Babler. Sogar der enge Doskozil-Mitstreiter Max Lercher hat vor Kurzem öffentlich Babler umarmt. „Als gelernter Historiker sieht man solche Umarmungen seit Cäsar und Brutus aber vorsichtig“, schränkt Wassermann ein.

„Wie die Wahl zum obersten Sojwet“
Diskutiert wird am Parteitag am Wochenende auch darüber, wie bei der Wahl des Vorsitzenden künftig die Basis mitentscheiden kann. Hier ist Lang vorgeprescht, derzeit läuft in der Steiermark ja eine Direktwahl durch die Mitglieder - allerdings ohne Gegenkandidaten. „Das hat eher den Charme der Wahl des obersten Sowjets“, meint Wassermann. „Sinn hat das nur, wenn es Alternativen gibt.“

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