Mindestlohn-Debatte

Gewalt bei Textilprotesten in Bangladesch

Ausland
07.11.2023 15:12

In Bangladesch soll der Mindestlohn in der Textilbranche erhöht werden - allerdings laut Gerüchten nur halb so stark wie von den Gewerkschaften gefordert. Das hat jetzt zu Protesten geführt, bei denen unter anderem ein Bus angezündet wurde. „Wir haben Tränengas abgefeuert, um sie auseinanderzutreiben“, sagte ein Polizeisprecher.

Tausende Beschäftigte der Branche sollen sich beteiligt haben. Vor den Protesten seien in sozialen Medien Falschnachrichten verbreitet worden, dass Vertretende der Gewerkschaften festgenommen worden seien, und der Mindestlohn nur halb so stark erhöht werden solle wie gefordert, berichtete ein Polizist. Am Dienstag sollte eine Kommission, die von der Regierung einberufen wurde, die Höhe des neuen Mindestlohns bekannt geben.

Umgerechnet 70 Euro Mindestlohn
Die Textilarbeiterinnen und -arbeiter in Bangladesch werden schlecht bezahlt. Aktuell liegt ihr Mindestlohn bei monatlich 8300 Taka, das sind umgerechnet rund 70 Euro. Die Gewerkschaft fodert eine Verdreifachung auf 23.000 Taka. Die Proteste in der Textilindustrie hatten Anfang vergangener Woche begonnen. 

In Bangladesch protestieren Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter seit vergangener Woche. Seither wurden vier Fabriken in Brand gesetzt, mindestens zwei Menschen kamen ums Leben. (Bild: AFP)
In Bangladesch protestieren Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter seit vergangener Woche. Seither wurden vier Fabriken in Brand gesetzt, mindestens zwei Menschen kamen ums Leben.
(Bild: AFP)

Mindestens zwei Tote
Seither wurden vier Fabriken in Brand gesetzt, mindestens zwei Menschen kamen ums Leben und dutzende weitere wurden verletzt. Zehntausende Beschäftigte blockierten Straßen und attackierten Fabriken. Laut Polizei wurden rund 600 Fabriken, die Kleidung für große westliche Marken produzieren, geschlossen.

Bangladeschs Hauptstadt Dhaka und ihre Vororte sind ein wichtiges Zentrum der Textilindustrie. Unter den Marken, die dort produzieren, sind Gap, H&M und Aldi. Auch ihre Produktion wurde laut Gewerkschaften bisher beeinträchtigt.

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