Dr. Siegfried W. - er ist auch als Bezirksfeuerwehrarzt tätig - befand sich auf der Fahrt zur Ordination und musste dabei 300 Meter von seinem Wohnhaus entfernt den Bahnübergang überqueren. "Es ist nicht auszuschließen, dass ihn die Sonne geblendet hat", berichtete ein erhebender Beamter, "wir konnten den Patienten leider noch nicht befragen."
"Hoffentlich wird unser Doktor wieder völlig gesund"
Fest steht, dass der Lenker das Rotlicht übersehen hatte und sich vor und hinter dem Auto die Schranken senkten. Er hatte keine Zeit mehr, sich in Sicherheit zu bringen. Der rote Pkw wurde vom Triebwagen eines aus Villach kommenden Schnellzuges, der nach Wien-Meidling unterwegs war, erfasst und zur Seite geschleudert. Der Lokführer hatte zuvor noch verzweifelt, aber vergeblich versucht, seine Garnitur rechtzeitig anzuhalten. Der Arzt erlitt Rippenbrüche, Prellungen und Schürfwunden. Es besteht aber keine Lebensgefahr.
Seit das Unglück geschah, steht die Gemeinde St. Georgen ob Judenburg unter Schock. Heinz Köck, der Amtsleiter, bringt die Gefühle der Bevölkerung auf den Punkt: "Hoffentlich wird unser Doktor wieder völlig gesund. Wir alle brauchen ihn, denn er hat schon so viele Leben gerettet!"
Arzt rettete 2007 an derselben Stelle zwei Menschenleben
Paradoxerweise hatte der Mediziner auf demselben Bahnübergang, der ihm nun zum Verhängnis wurde, Menschen geholfen. Am 9. März 2007 war ein damals 59-Jähriger ebenfalls von der Sonne geblendet worden. Auch er musste den Albtraum erleben, mit dem Auto zwischen geschlossenen Schranken eingesperrt zu sein.
Der Pkw, in dem sich auch seine Lebensgefährtin befunden hatte, wurde von einem Zug gegen die Betonwand geschleudert und von einer entgegenkommenden Lok mitgeschleift (weiteres Bild). Dr. Siegfried W. betreute die Insassen als Erster - und rettete zwei Menschenleben.
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