Wieder einmal gibt es Wirbel um ein Kulturhauptstadt-Projekt - diesmal um das „Plateau Blo - schwimmende Sauna“. Während die Ebenseer SPÖ-Ortschefin Sabine Promberger ganz „heiß“ darauf ist, poltert FPÖ-Landesekretär Michael Gruber. Aus seiner Sicht habe das Floß nichts mit Kultur zu tun.
Eine Sauna am See! Was nach Luxus pur klingt, ist tatsächlich ein Programmpunkt des in acht Wochen startenden Kulturhauptstadtjahrs 2024 und wenig überraschend ein Aufreger im Salzkammergut. Geplant ist, dass beim Projekt „Plateau Blo“ ab dem 18. Jänner am Traunsee rund 20 Meter vom Ufer entfernt vier Plattformen von Ort zu Ort schwimmen und jeweils für einige Tage verankert werden sollen.
Ein überdachtes Floß bleibt dabei leer, ein weiteres stellt eine Forschungsstation für die Künstler dar, das dritte dient als Bühne für Vorführungen und Ausstellungen. Auf der vierten Konstruktion des Projekts der Kunstuniversität Linz schwimmt eine ganzjährig nutzbare Sauna.
Kunst muss aufrühren und Grenzen aufzeigen. Es geht auch um den raumpolitischen Diskurs im Salzkammergut, etwa über begehrte Uferzonen.
Simone Barlian, Projektleiterin
Während die Verantwortlichen „von einem Statement gegen exklusives Besitzdenken, einer dynamischen Position für offenes Denken, einem fluiden Ort für neue Perspektiven auf See, Landschaft und Architektur“ sprechen, hat für den freiheitlichen Landesparteisekretär Michael Gruber dieser Programmpunkt nichts mit Kunst zu tun. „Daher sollten für derartige Projekte keinerlei Gelder ausgegeben werden.“
Man muss in der Kunst für vieles offen sein. Das Projekt zeigt auch auf, dass wir in der Stadt keine öffentliche Sauna haben.
Andreas Hecht, Kuluturreferent in Gmunden
Generell hat er mit dem Programm wenig Freude: „Es ist schade, dass unsere gelebte Kultur im Salzkammergut nicht genug präsentiert und gefördert wird!“ Er hofft auf ein Umdenken. „Auch wenn die Zeit knapp ist, sollten die Verantwortlichen den regionalen Künstlern jenen Stellenwert geben, den sie verdient haben.“
Um Nachhaltigkeit bemüht
Ein Auge auf die Sauna hat hingegen die Ebenseer SP-Bürgermeisterin geworfen. „Wir überlegen sogar, einen Verein zu gründen und sie im Sinne der Nachhaltigkeit zu übernehmen, falls wir sie geschenkt bekommen. Die schwimmende Konstruktion wäre ein Ersatz für unsere Sauna im Hallenbad, die war als Ausgleichsgemeinde aus Spargründen leider schließen mussten.“
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