Traurige Gewissheit

Verschleppte Deutsche (22) von Hamas getötet

Ausland
30.10.2023 09:16

Ein brutales Video, in dem die 22-jährige Shani Louk halb nackt auf einem Pick-up-Truck neben Hamas-Terroristen lag, schockierte die Welt. Nachdem die Deutsche während eines Musikfestivals in den Gazastreifen verschleppt worden war und wochenlang Unklarheit über ihr Schicksal geherrscht hatte, teilten ihre Familie und das israelische Außenministerium nun mit: Die junge Frau ist nicht mehr am Leben.

„Leider haben wir gestern die Nachricht bekommen, dass meine Tochter nicht mehr am Leben ist“, erklärte Ricarda Louk am Montag. Shanis Schwester Adi schrieb auf Instagram, sie gebe „mit großer Trauer den Tod meiner Schwester bekannt“. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte am Montag: „Nach uns vorliegenden Erkenntnissen müssen wir den Tod einer weiteren Person mit deutscher Staatsangehörigkeit bestätigen.“ Nähere Informationen wurden nicht preisgegeben.

Die Familie hat nun traurige Gewissheit: Shani Louk wurde von der Hamas getötet. (Bild: Instagram.com/shanukkk)
Die Familie hat nun traurige Gewissheit: Shani Louk wurde von der Hamas getötet.
(Bild: instagram.com/adilouk/)

Shanis Mutter berichtete, man habe ihre Leiche noch nicht gefunden. Allerdings habe man einen Splitter eines Schädelknochens entdeckt und mit diesem eine DNA-Probe gemacht.

Entführungsopfer soll schwer verletzt in Spital gelegen sein
Die Mutter der 22-Jährigen hatte die Tattoo-Künstlerin auf einem Video erkannt, das nach dem Angriff der Hamas auf am 7. Oktober auf ein Musikfestival nahe des Gazastreifens kursierte. Es zeigte die leblose Frau, die sich mit verdrehten Beinen und dem Gesicht nach unten auf der Ladefläche eines Fahrzeuges befand. Kurz danach schöpfte die Familie noch Hoffnung. Die Entführte sollte sich schwer verletzt in einem Krankenhaus im Gazastreifen befinden.  

Shanis Mutter Ricarda Louk hoffte bis zuletzt, dass ihre Tochter noch am Leben sei. (Bild: Associated Press. All rights reserved)
Shanis Mutter Ricarda Louk hoffte bis zuletzt, dass ihre Tochter noch am Leben sei.

Nun geht die Mutter davon aus, dass Shani bereits während des Angriffs auf das Festival getötet worden ist. Es sei möglich, dass sie bereits während des Überfalls durch einen Kopfschuss ermordet worden sei. Die Nachricht über ihren Tod sei zwar schrecklich, es sei aber gut, die Gewissheit über den Verbleib der Tochter zu haben. „Wenigstens hat sie nicht gelitten“, erklärte die Mutter.

Die junge Frau hatte sowohl die deutsche als auch die israelische Staatsbürgerschaft und war regelmäßig zu Besuch bei ihren Großeltern in Ravensburg in Baden-Württemberg. Ihr Vater ist Israeli, die Mutter, war zum Judentum konvertiert und nach Israel ausgewandert.

(Bild: AFP)

Erst vor Kurzem führten Angehörige von deutschen Hamas-Geiseln vor der deutschen Botschaft in Tel Aviv eine Protestaktion durch, um an das Schicksal der Verschleppten zu erinnern. Die Aktivisten trugen dabei Käfige am Kopf, eine Zahl am Oberkörper und ein Bild eines Vermissten am Hinterkopf mit dem Hinweis: „Lasst mich nicht nur eine Nummer sein“.

Hunderte Opfer bei Angriff auf Supernova-Festival
Bei dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober fielen Terroristen auch über Feiernde auf dem Supernova-Festival her, das im Grenzgebiet zum Gazastreifen stattfand. Die Angreifer kamen mit motorisierten Paragleitern, Motorrädern und mit Lieferwägen, wie Überlebende berichteten. Hunderte Menschen wurden verschleppt, vergewaltigt oder getötet.

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