In der SPÖ wundert man sich, warum Babler Burgenland nicht den 6. Platz auf der EU-Liste gab, um Versöhnung in Gang zu bringen.
Nach dem Eklat macht er auf Kalmieren. Die Kandidatenliste für die EU-Wahl hatte in der SPÖ neuerlich zu Verwerfungen geführt.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil legte am Freitag eine Vollbremsung hin und kündigte an, Ex-Minister Norbert Darabos nicht in die EU-Wahl zu schicken.
Trotz der heftigen Reaktion sieht Parteichef Andreas Babler kein Problem mit dem Burgenland. Mehr noch: Er sei zuversichtlich, dass Bundespartei und SPÖ Burgenland „ganz gezielt miteinander“ in die Wahlauseinandersetzung gehen werden, sagte Babler im „Ö1“-Morgenjournal. „Wir haben mit einer überwältigenden Mehrheit eine Bundesliste beschlossen und das Burgenland hat eine andere Ansicht dazu gehabt.“ Solche Vorgänge passieren auch in anderen Parteien, meint Babler.
Wie Jugendorganisation wird die SPÖ geführt
Anders die Stimmung in Eisenstadt: Die Landesparteisitzung muss sich wie ein Sitzkreis der Frustrierten abgespielt haben. „Jeder hat seine Wut artikuliert“, so ein Sitzungsteilnehmer.
Was viele Parteimitglieder nicht verstehen, warum SPÖ-Chef Babler den Burgenländern nicht zumindest den 6. Listenplatz zugestehen konnte, der nun mit dem Kärntner Kandidaten besetzt ist. „Es wäre ein Zeichen der Versöhnung gewesen. Mit Peter Kaiser hätte man diesen Deal im Interesse für die Partei machen können. Taktisch wird die Bundespartei wie eine SPÖ-Jugendorganisation geführt“, so Parteiinsider. Auch wenn die Enttäuschung groß ist, will man kein Öl ins Feuer gießen. Denn das Bummerl für künftige Wahlergebnisse auf Bundesebene wollen die Burgenländer auch nicht zugeschoben bekommen.
Erstes Anzeichen: Bei einer Veranstaltung in Spielberg haben sich Doskozil-Mann Max Lercher und Andreas Babler gefühlt 15-mal umarmt.
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