"Wie in Horrorfilm"

Wien: Neue Details nach Schüssen auf tobende Frau

Österreich
16.03.2012 15:41
Nachdem ein Polizist in der vergangenen Woche in Wien neun Schüsse auf eine Frau abgegeben hat, hat seine Anwältin nun neue Details zu dem Vorfall veröffentlicht. Da das Badezimmer unter Wasser stand, sei der Kollege des Beamten ausgerutscht und hingefallen, als sich die 37-Jährige - mit Messern bewaffnet - auf ihn gestürzt habe. Die Frau habe sich dann über den Mann gebeugt - in diesem Augenblick seien die ersten Schüsse gefallen.

Wie Astrid Wagner, die Verteidigerin des Polizisten, am Freitag erklärte, hätte die 37-Jährige in der Dusche gekauert, als die Beamten das Badezimmer der Wohnung im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus betraten.

Die psychisch kranke Frau habe plötzlich die Schiebetür aufgerissen und sich in dem äußerst engen Raum in Bruchteilen von Sekunden auf den Kollegen ihres Mandanten gestürzt, der daraufhin auf dem fünf Zentimeter unter Wasser stehenden Boden ausgerutscht und hingefallen sei. Offenbar in diesem Augenblick fielen die ersten Schüsse. Als andere Uniformierte den Mann wegzogen, habe sich die bereits verletzte 37-Jährige dem Schützen zugewandt, worauf dieser neuerlich auf die Frau geschossen habe. Sie erlitt lebensgefährliche Verletzungen (siehe Infobox).

"Beamte befanden sich in unmittelbarer Lebensgefahr"
Die Anwältin sieht den Vorwurf der Notwehrüberschreitung als nicht gerechtfertigt an. Da die 37-Jährige mit zwei Küchenmessern auf ihren Mandanten und einen seiner Kollegen losgegangen sei, hätten sie sich in unmittelbarer Lebensgefahr befunden, so Wagner.

Ihr Mandant sei von der Besatzung eines anderen Funkwagens gerufen worden, die sich bereits bei der Wohnung befand. Nachdem zunächst das Toben der Frau zu vernehmen gewesen sei und Schreie plötzlich verstummten, seien die Einsatzkräfte davon ausgegangen, dass sie Hilfe leisten müssten, auch die Möglichkeit eines Suizids habe im Raum gestanden, sagte die Rechtsanwältin.

"Es war wie in einem Horrorfilm"
Astrid Wagner kennt ihren Mandanten und dessen Familie bereits seit längerer Zeit - und schildert den Polizisten als "besonnenen, maßvollen Menschen". Zu ihr habe er gesagt: "Es war wie in einem Horrorfilm." Ihr Mandant habe sich selbst bereit erklärt, noch am selben Tag vor den Ermittlern auszusagen.

Nach wie vor gehe es ihm nicht gut, erklärte die Anwältin. Er wolle kommende Woche wieder den Dienst antreten und habe Angst vor der Tatrekonstruktion in der Wohnung in der Goldschlagstraße. Ein Termin dafür steht noch nicht fest, zumal neben dem Beschuldigten und den Zeugen auch Sachverständige geladen werden.

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