Frankfurter Buchmesse

Steirische Autoren trotzen künstlicher Intelligenz

Kultur
21.10.2023 06:00

Die Frankfurter Buchmesse lockt aktuell wieder Autoren, Verleger und Literaturliebhaber nach Hessen - so auch eine Delegation aus der Steiermark, die auf Einladung des Landes anreiste. Eine Frage beschäftigt derzeit die Szene: Werden die Künstliche Intelligenz und Textgeneratoren wie ChatGPT künftig zur großen Konkurrenz? Die „Krone“ hat steirische Autoren nach ihrer Einschätzung gefragt.

Abertausende Bücher werden dieser Tage in Frankfurt präsentiert. Gerüchten zufolge sollen schon die ersten dabei sein, die teilweise oder zur Gänze von Künstlicher Intelligenz verfasst wurden. Viele Diskussionen finden daher zu dem Thema statt - und sie treiben auch die Vertreter einer steirischen Delegation um, die für Lesungen und zum Netzwerken auf der Messe weilte.

„Als Werkzeug kann es nutzvoll sein“
„Natürlich habe ich mich schon mit ChatGPT gespielt“, erzählt Autorin Irene Diwiak. „Als Werkzeug für die Recherche kann es nutzvoll sein.“ Zuletzt hat sie sich vom Textgenerator etwa Namensvorschläge für ein fiktives Dorf in Ostdeutschland ausspucken lassen. „Das hat funktioniert, aber für mehr war es für mich nicht brauchbar.“

Ein Großteil der heimischen Autoren sieht (noch) keine echte Konkurrenz: „Schon bald wird man ohnehin ausweisen müssen, ob man K.I. verwendet hat und dann wird es für die Kunst wieder uninteressant“, ist sich der Lyriker Stefan Schmitzer sicher. In anderen Bereichen der Branche jedoch - etwa bei Übersetzungen oder im administrativen Bereich - könne es durch die neue Technologie zu Jobverlusten kommen.

Frage nach dem Urheberrecht
Für Lilly Jäckl stellt sich eine andere große Frage - nämlich die nach dem Urheberrecht: „Diese Programme speisen sich ja aus bestehenden Texten und ich weiß zum Beispiel nicht, ob auch meine Texte enthalten sind.“ Ganz oft hört man in Frankfurt daher davon, dass hier Raubbau am geistigen Eigentum betreiben würden, der dringend reguliert werden müsse.

Und für Helwig Brunner ergibt sich ein Problem, das weit über die Kunst hinausgeht: „Diese Programme können vielleicht noch keine brauchbare Literatur schreiben, aber sehr wohl können sie genutzt werden, um Fake News zu generieren oder in Form von Chatbots Schaden in der Gesellschaft anzurichten“, ist er überzeugt. Dementsprechend sei es auch die Aufgabe der Literatur, diese Entwicklungen kritisch zu beobachten: „Immerhin sind die Sprache und der Text unser ureigenstes Metier.“

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