Der Nahost-Konflikt trägt die Themen Krieg und Terror in heimische Schulen. Jetzt gibt es neue Unterlagen, die spielerisch Erklärungen liefern. Ein Beispiel ist das Comicheft „Die Friedenssuppe“. Hier wird den Kindern vermittelt, dass es auch nach dem Krieg zahlreiche Hürden zu meistern sind und es für dauerhafte Harmonie mehr braucht als einen Waffenstillstand.
Sitzkreise, Merkblätter und auch eine ordentliche Nachbesprechung behandeln das Thema weiters. Unterlagen wie diese sind nötig, weil aktuell viele Fragezeichen und manchmal auch unüberlegte Wutausbrüche samt Schimpftiraden auf dem inoffiziellen Stundenplan unserer Schulen stehen. Der Krieg in Israel zieht nicht spurlos an unseren Kindern vorbei, Lehrer und Eltern kommen aufgrund der komplexen Thematik aber oftmals in Bedrängnis und sind mehr oder minder ratlos.
Oberste Priorität hat jetzt das erklärende Gespräch beziehungsweise das entsprechende Gesprächsangebot, so die Bildungsexperten. René Bachmayer, Professor am Gymnasium Purkersdorf (NÖ) und Vortragender an der Universität Wien, erklärt: „Prinzipiell ist das Thema nichts Neues. Der Nahost-Konflikt per se ist schon seit langer Zeit präsent. Diese Eskalation bringt aber natürlich Redebedarf mit sich. Grundsätzlich ist es wichtig, den Kontext der Auseinandersetzung zu verstehen und auch die seriösen Informationsquellen zu identifizieren.“
Unisono wird betont, dass man die Kinder aber auch nicht überfordern und die Info dem Alter anpassen soll. So weiß etwa ein Kindergartenkind zumeist schon, was ein Streit zwischen zwei Menschen ist. Ähnlich kann man ihm dann auch den Krieg erklären. Nur dass es eben nicht ein Streit zwischen zwei Menschen, sondern zwischen zwei Ländern ist. Je nach Alter kann man dabei dann mehr in die Tiefe gehen, etwa das Ganze geografisch konkreter benennen oder auch die dabei rivalisierenden Parteien.
Radikalisierung auf dem Schulhof nimmt weiter zu
Während sich einerseits eine gewisse Kriegsmüdigkeit nach Ukraine und Co. bei den heimischen Sprösslingen einstellt, sorgt anderseits die zunehmende Radikalisierung – auch in sozialen Medien wie TikTok & Co. für Probleme.
Bildungsminister Martin Polaschek will das Angebot für Schulen und Schüler ausbauen: „In unseren Schulen darf es keinen Platz für Extremismus geben. Aus diesem Grund fahren wir auch eine Null-Toleranz-Politik gegenüber jeder Form von Extremismus. Zur Prävention bestehen bereits entsprechende Angebote für Lehrer aller Schulstufen und Schultypen. Bei einer Meldung kann auch rasch ein Termin für einen Workshop zur Verfügung gestellt werden“, so Polaschek.
Außerdem stehen Bildungsdirektionen, Schulqualitätsmanager und auch die Sicherheitsbehörden in engem Austausch, heißt es.
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