Vor EM-Quali-Spiel

„Terrorismus“: Zwei Menschen in Brüssel erschossen

Ausland
16.10.2023 20:56

Am Montagabend sind im Zentrum von Brüssel mindestens zwei Menschen erschossen worden. Berichten zufolge trugen beide Opfer vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien schwedische Fußballtrikots. Ein Täter konnte noch nicht gefasst werden. In der belgischen Hauptstadt wurde die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.

Der Vorfall soll sich kurz nach 19 Uhr in der Brüsseler Innenstadt ereignet haben - in der Nähe des Sainctelette-Platzes. Das ist etwa fünf Kilometer vom König-Baudouin-Stadion entfernt, wo am Abend das Fußballspiel zwischen Belgien und Schweden stattfand. Bei den Getöteten handelt es sich wohl um zwei schwedische Fußballfans.

Ob die Attacke in Zusammenhang mit dem EM-Qualifikationsspiel steht, ist nicht bekannt. Die Partie wurde aufgrund der unbekannten Gefahrenlage in der Halbzeitpause auf Wunsch der Spieler abgebrochen. Die mehr als 50.000 Zuschauer, darunter etwa 700 mitgereiste Anhänger aus Schweden, wurden via Durchsage aufgefordert, im Stadion zu bleiben.

Die schwedischen Fans im Stadion erreichte die Nachricht nach Anpfiff. (Bild: AFP)
Die schwedischen Fans im Stadion erreichte die Nachricht nach Anpfiff.
Menschen lagen sich in den Armen. (Bild: AFP)
Menschen lagen sich in den Armen.
Viele Fans warteten auf Updates. Das Spiel wurde zur Nebensache. (Bild: AFP)
Viele Fans warteten auf Updates. Das Spiel wurde zur Nebensache.

Polizeisprecherin Ilse Vande Keere erklärte, dass die Beamten bereits kurz nach den Schüssen am Tatort eintrafen und die unmittelbare Nachbarschaft abriegelten. Bestätigt ist, dass es zwei Todesopfer gibt. Die Hintergründe der Tat seien noch nicht bekannt. Der Schütze ist flüchtig.

Die belgische Polizei hat den Bereich großräumig abgesperrt. (Bild: AFP)
Die belgische Polizei hat den Bereich großräumig abgesperrt.

Auf einem Video, das Berichten zufolge den Vorfall zeigt, ist zu sehen, wie ein Bewaffneter in einer orangefarbenen Jacke und einem weißen Helm Menschen in ein Gebäude jagt. Immer wieder sind Schüsse zu hören. Durch die Glasfront des Gebäudes ist zu sehen, wie kurz darauf ein Mann kollabiert, der eine schwarze Jacke und darunter ein gelbes T-Shirt trägt. Die Polizei bestätigte diese Angaben zunächst nicht.

Premierminister spricht von „Terrorismus“
Der belgische Premierminister Alexander De Croo rief die Menschen in der Stadt zur „Wachsamkeit“ auf und spricht in einem Post auf der Plattform X von Terrorismus: „Ich habe dem schwedischen Premierminister gerade mein aufrichtiges Beileid zum Ausdruck gebracht, nachdem heute Abend in Brüssel ein erschütternder Angriff auf schwedische Bürger stattgefunden hat.“ Der Kampf gegen den Terrorismus sei ein „gemeinsamer Kampf“. 

Der britische „Guardian“ berichtet von einem Video, in dem ein Mann Arabisch spricht und sich zu den Schüssen bekennt. Auf den unbestätigten Aufnahmen gebe sich die Person als ein Mitglied der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu erkennen. Die Zeitung bezieht sich dabei auf Aussagen von einer mit dem Fall vertrauten Person. In dem Video behaupte der Mann, der ebenfalls eine orangefarbene Jacke trägt, drei Schweden ermordet zu haben.

Ein islamistischer Hintergrund sowie ein drittes Mordopfer wurden von den Behörden noch nicht bestätigt.

Die belgische Innenministerin, Annelies Verlinden, twitterte: „Schreckliche Schießerei in Brüssel. Der Täter wird aufgespürt. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern an. Ich verfolge die Situation und die zu ergreifenden Maßnahmen vom Nationalen Krisenzentrum aus.“

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