Die ukrainische Marine hat die Beschädigung eines russischen Kriegsschiffs nahe dem Schwarzmeerhafen Sewastopol auf der besetzten Halbinsel Krim gemeldet. Beschädigt wurde demnach die Korvette Pawel Derschawin. Aus Moskau gab es zunächst keinen Kommentar.
Marinesprecher Dmytro Pletentschuk bestätigte am Donnerstag einen „Vorfall“ bei dem Schiff, nannte aber keine Details. Am Vorabend hatten mehrere Telegram-Kanäle - darunter auch die Militärverwaltung der Hafenstadt Odessa - berichtet, das Kriegsschiff sei mutmaßlich auf See vor Sewastopol mit einer russischen Seemine kollidiert. Der Kanal „Krimwind“ berichtete, dass seine Abonnenten am späten Mittwochabend eine Explosion gehört hätten.
Einsetzbar für Raketenangriffe
Die Pawel Derschawin gehört zu den vier Korvetten, die von der russischen Schwarzmeer-Flotte auch als schwere Patrouillenboote eingestuft werden. Diese Kriegsschiffe können auch zum Abschuss von Marschflugkörpern eingesetzt werden, mit denen Russland seit Beginn des Angriffskrieges vor fast 20 Monaten regelmäßig die Ukraine beschießt. Im September wurde eines dieser Schiffe, die Sergej Kotow, von der Ukraine angegriffen und nach Angaben Kiews schwer beschädigt.
Unterdessen hat das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Donnerstag 28 russische Drohnen abgeschossen. Insgesamt seien 33 Shahed-Drohnen aus iranischer Herstellung von der russischen Region Belgorod auf den Norden der Ukraine und von der Krim auf die Südukraine abgefeuert worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. In der Hafenstadt Odessa wurden Lagerhäuser und Wohnhäuser beschädigt, ein Mensch wurde verletzt.
Angriffe entlang der Donau
„Feindliche Drohnen flogen in unterschiedliche Richtungen, sodass die Luftabwehr in mindestens sechs Regionen der Ukraine im Einsatz war“, erklärte die Luftwaffe weiter. Nach Angaben der südukrainischen Streitkräfte flog Russland eine Reihe von Drohnenangriffen auf Hafenanlagen entlang der Donau. „In dem Versuch, das Luftverteidigungssystem zu umgehen, kamen die Drohnen aus verschiedenen Richtungen“, erklärten sie auf Telegram. In der Region Mykolajiw seien vier Drohnen zerstört worden, in der Region Odessa zehn.
Drohne in Rumänien abgestürzt
Eine Kampfdrohne stürzte auch über Rumänien ab. Wie das Verteidigungsministerium in Bukarest am Donnerstag mitteilte, habe man drei Kilometer westlich des Dorfs Plauru in unbewohntem Gebiet einen Drohnenkrater gefunden, der durch eine Explosion ausgelöst worden sein könne. Plauru liegt am Donau-Arm Chilia, der die Grenze zur Ukraine bildet, direkt gegenüber des ukrainischen Hafens Ismajil - in weniger als 500 Meter Entfernung. Bereits im September hatte eine abgestürzte Drohne in Rumänien für Irritationen gesorgt.
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