Was gefördert wird

Ein Wirtshaus-Paket, das fast allen schmeckt

Niederösterreich
06.10.2023 12:38

Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Gasthäuser in Niederösterreich von 2800 auf 1819 zurückgegangen. Jedes dritte Wirtshaus hat damit für immer geschlossen. Seitens des Landes will man dem Trend nun gegensteuern und präsentierte deshalb ein eigenes Wirtshaus-Paket.

„O’zapft is“, heißt es ab 1. Jänner 2024 für das blau-gelbe Wirtshauspaket. Vier Millionen Euro nimmt das Land dafür in die Hand. Konkret sollen drei im Paket enthaltene Förderschienen zum Erhalt und zur Stärkung heimischer Wirtshäuser dienen. Für einen einzelnen Betrieb können in Summe bis zu 100.000 Euro an Unterstützung bereitgestellt werden:

Der größte Anteil davon entfällt auf die Gründungs- und Übernahmeförderung, die aber nicht rückwirkend gültig ist. Unternehmer, die also etwa während der für Wirte besonders schwierigen Corona-Zeit eröffneten, fallen durch den Rost. Vorgesehen ist hier ein Zuschuss von bis zu zehn Prozent der Investitionen bzw. maximal 50.000 Euro. Die

Förderung für Investitionen in Gasthäuser und Hotels – vom Mobiliar bis zum Gastgarten – wird auf bis zu 40.000 Euro vervierfacht. Der Zuschuss beträgt maximal 20 Prozent der Investitionssumme.

Die bereits heiß diskutierte Wirtshausprämie in der Höhe von 10.000 Euro gibt es indes als Anreiz für die Aufrechterhaltung, Übernahme und die Revitalisierung der Wirtshäuser.

Fakten

Seit dem Jahr 2020 wurden in Niederösterreich über 800 Gastronomie-Projekte mit einem Investitionsvolumen von über 80 Mio. Euro vom NÖ Wirtschafts- und Tourismusfonds mit Zuschüssen von über sieben Millionen Euro unterstützt. 

Tirol als Vorbild
Der Fokus liege dabei auf ganzjährigen Öffnungszeiten, einem „regionalen Speisen- und Getränkeangebot“ sowie einer engen Zusammenarbeit mit regionalen Lieferanten und Produzenten. „Würstel- und Kebabstände sind ausgenommen“, erklärte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Als Vorbild für die Prämie nannte Mikl-Leitner Tirol. Hier wurde die 2019 eingeführte Unterstützung zur Übernahme bestehender Gasthäuser inzwischen auf 20.000 Euro verdoppelt. Aufgrund der Erfahrungen aus Tirol rechnet man in Niederösterreich mit maximal 20 Anträgen pro Jahr.

FPÖ-Landesvize Udo Landbauer ergänzt dazu: „Wir wollen ja nicht, dass sich die Landsleute das letzte Schnitzel irgendwann einmal im Museum anschauen müssen“. . .

Mikl-Leitner, Pulker und Landbauer bei der Präsentation des Wirtshaus-Paketes. (Bild: NLK Burchhart)
Mikl-Leitner, Pulker und Landbauer bei der Präsentation des Wirtshaus-Paketes.

Wirtschaftskammer-Spartenobmann Mario Pulker sprach seinerseits von einem „großartigen Tag“. Man habe sehr intensiv zusammengearbeitet und geschaut, wie man Gastronomie und Hotellerie unterstützen könne. „Denn wir stehen vor vielfachen Herausforderungen, vor allem Mitarbeitermangel, massiv gestiegene Zinsen und Lebensmittelpreise. Ich freue mich, dass wir das heute umsetzen und ich bin fest davon überzeugt, dass es eine Basis ist, um das Wirtesterben am Land eindämmen zu können. Denn: Stirbt der Wirt, stirbt das Dorf. Das ist ein alter Spruch, der sich bewahrheitet“, erklärt Pulker. 

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