Studie erstellt

Mikroplastik: Kärntens erste Schritte ins Blaue

Kärnten
04.10.2023 10:42

Das Thema Mikroplastik geistert immer wieder durch die Medien, doch wie stark die Belastung ist, weiß eigentlich niemand. Daher hat das Land Kärnten nun eine eigene Studie betrieben.

„Es gibt noch keine genormten Geräte oder vergleichbare Studien, aber wir wollten trotzdem einen ersten Schritt setzen, damit Bewegung in das Thema kommt“, erklärt Landesrätin Sara Schaar bei der Präsentation der Kärntner Mikroplastik-Studie. „Wir haben dafür 21 fließende Gewässer kontrolliert und an elf Stellen Sedimentsproben entnommen.“

Bis zu 15.000 Liter pro Stichprobe
Für die Kärntner Landesregierung ging es um einen ersten Überblick und auch einen Vergleich zur Greenpeace-Studie, die Kärntner Seen überprüft hatte. „Dort wurden nur wenige Liter entnommen. Wir haben mit einem eigens entwickelten Gerät 10.000 bis 15.000 Liter über einen Zeitraum von bis zu acht Stunden aus den Gewässern gepumpt und gefiltert“, betont Schaar. „So haben wir einen seriösen Nachweis und verfügbare Vergleichsdaten bekommen.“

Das Gerät wurde für die Studie eigens entwickelt. (Bild: Felix Justich)
Das Gerät wurde für die Studie eigens entwickelt.

Für den Gewässerökologen Thomas Friedl war die Studie „eine abenteuerliche Reise mit meinen Mitarbeitern“. „Die Entwicklung des Geräts war schon spannend und schon Blindtests haben gezeigt, dass es sehr leicht zu Verunreinigungen kommen kann. Wir haben in einer Größenordnung von 0,5 bis 0,05 Millimeter beprobt“, so Friedl. „Aber jetzt haben wir Anfangswerte für die fließenden Gewässer. Wir konnten bei jeder Probe Mikroplastik nachweisen.“

Erstaunlich geringe Verschmutzung der Drau
In der fließenden Welle gibt es gerade beim Raababach eine besonders hohe Verschmutzung mit Mikroplastik; im Gegensatz zur Drau, wo an allen drei beprobten Standorten die niedrigsten Werte gemessen wurden. „Das liegt daran, dass sich viel in den Staustufen sammelt und so wird das fließende Wasser weniger stark verschmutzt“, erklärt der Gewässerökologe. „In den Sedimenten war die Belastung in der Drau stärker, aber besonders stark im Peratschitzenbach.“

Nun werden die Werte ans Umweltbundesamt geschickt. „Wir hoffen, dass es endlich zu einheitlichen Normen auf EU-Ebene kommt, damit wir diese Verschmutzung besser bekämpfen können“, betont Landesrätin Sara Schaar abschließend.

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