Neuprojekte fehlen

Krise am Bau: Zementproduktion stark gedrosselt

Noch wird gebaut, aber die Neuprojekte fehlen und reißen Löcher in die Auftragsbücher.

(Bild: Christof Birbaumer)

Der Industriemotor gerät ins Stottern. „Wir haben multiple Probleme“, sagt Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Als Chef der Kirchdorfer Gruppe bekommt er auch die Krise in der Baubranche direkt zu spüren.

Die hohen Energie- und Lohnkosten, der zunehmende bürokratische Aufwand, der wachsende Fachkräftemangel: „Es ist nicht einfach, aber was ist schon einfach?“, sinniert Erich Frommwald. Der Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Oberösterreich spricht von „multiplen Problemen, die wir derzeit haben“: „Die Konjunktur lässt nach. Viele unsere Märkte schwächeln.“

Zinsen stiegen, Investitionsbereitschaft sank
Auch die durch die EZB gesetzten Zinsschritte, die die Inflation stoppen sollen, zeigen ihre Wirkung. „Dass man innerhalb von zwölf Monaten so viele Zinsschritte sieht, belastet den Standort“, sagt Frommwald, „die Investitionsbereitschaft geht deshalb zurück, das spürt man auch in der Konjunktur“.

Zementhersteller leiden schon
In der Baubranche wird aufgrund der enormen Zurückhaltung bei Neuprojekten bereits die Krise spürbar. So musste der Ofen im Kirchdorfer Zementwerk heuer bereits dreimal abgestellt werden, weil das Lager voll war, so Frommwald, der Geschäftsführer der Kirchdorfer Gruppe ist und befürchtet, dass heuer noch eine weitere Produktionsunterbrechung nötig ist. Auch die anderen Zementhersteller müssen ihre Produktionen drosseln, weiß der Manager.