In der Slowakei

Erdogans Bodyguards sollen Beamtin belästigt haben

Ausland
11.09.2023 15:44

Schwere Vorwürfe gegen die Leibwächter des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erhebt eine ehemalige Beamtin des Präsidentenpalasts in der Slowakei. Zwei Bodyguards seien während eines Staatsbesuchs des türkischen Politikers in ihr Büro eingedrungen und hätten sie belästigt. Sie sei nicht nur unsittlich berührt worden - als sie um Hilfe rief, seien ihr von den beiden Männern der Mund zugehalten worden. 

Der Vorfall habe sich bereits im März 2015 zugetragen wurde aber jetzt erst öffentlich gemacht. Vladimíra Marcinková, die im Präsidentenpalast gearbeitete hatte und zu dem Zeitpunkt 24 Jahre alt war, schilderte die bangen Momente. Die zwei Leibwächter hätten uneingeladen das Büro von Vladimíra Marcinková betreten, seien wortlos auf sie zu und wollten Fotos mit ihr machen. Sie wehrte sich dagegen, doch das Duo hätte danach angefangen, sie in unangemessener Weise anzufassen. 

Kollege eilte Beamtin zu Hilfe
Obwohl ihr der Mund zugehalten wurde, konnte ihr Kollege ihre Hilferufe hören und eilte ihr zu Hilfe. Erst dann ließen die Bodyguards von Marcinková ab. Ihr damaliger Kollege bestätigte, dass sich die Situation so zugetragen hatte. „Es war unangenehm und unerwartet, da man so etwas bei offiziellen Treffen auf höchster Ebene nicht erwartet“, zeigte sich der Kollege gegenüber Medien geschockt. Danach sei er noch in ihrem Büro geblieben, für den Fall, dass die türkischen Männer wiederkommen. Marcinková erklärte, sie habe lange gebraucht, um sich von dem Schock nach dem Übergriff zu erholen. 

Türkei reagierte auf Beschwerde nicht
Marcinková denkt, die Leibwächter hätten für ihren Übergriff bewusst einen Ort im Präsidentenpalast gewählt, der nicht von Überwachungskameras abgedeckt sei. Sie habe den damaligen slowakischen Präsidenten, Andrej Kiska, nicht persönlich über den Vorfall informiert, das hätten aber Kollegen gemacht. Dieser bestätigte diese Darstellung und erklärte, dass in seinem Namen auf diplomatischem Weg eine Beschwerde gegen das Verhalten der Leibwächter eingereicht worden sei. Er habe jedoch nie eine Antwort aus der Türkei erhalten. 

Das mutmaßliche Opfer erklärte, die habe damals nicht das Bedürfnis gehabt, öffentlich über den Vorfall zu sprechen, lobte jedoch Kiskas Handeln danach. Auf späteren Geschäftsreisen im Ausland habe sie sich sehr unsicher gefühlt, obwohl sie nie wieder einen ähnlichen Vorfall erlebt hatte. 

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