Zusage an TV-Sender

Norwegen: Breivik gibt vor Prozess Fernsehinterview

Ausland
31.01.2012 13:19
Der Oslo-Attentäter Anders Behring Breivik bekommt vor Beginn seines Prozesses am 16. April die Gelegenheit, sich im Fernsehen zu äußern. Der Inhaftierte habe einer ausländischen TV-Gesellschaft ein Interview zugesagt, bestätigte der stellvertretende Chef der Haftanstalt Ila, Goran Nilsson, am Dienstag gegenüber der norwegischen Nachrichtenagentur NTB.

Es wird Nilsson zufolge das einzige Interview des Attentäters sein. Alle Gesprächswünsche zahlreicher anderer TV-Anstalten und Zeitungen habe er abgelehnt. Welches Medienunternehmen den Zuschlag erhalten hat und aus welchem Land es kommt, wollte Nilsson jedoch nicht verraten. Bei dem Sender handle es Nilsson zufolge um "ein großes Medienunternehmen mit mehr als einer Zeitung". Wann das Interview ausgestrahlt wird, ist ebenfalls noch unklar.

Verteidiger: Interview juristisch zulässig
Seine Anwälte hatten Breivik bislang von Interviews vor Beginn der Gerichtsverhandlung am 16. April abgeraten. Verteidiger Geir Lippestadt räumte jedoch gegenüber Medien am Montag ein, dass Interviews juristisch zulässig seien, seit das zuständige Osloer Gericht Besuchsverbote gegen den 32-Jährigen ab 9. Jänner aufgehoben hatte. Besuchen habe Breivik jedoch laut Nilsson seither niemand wollen – weder Familienmitglieder noch Freunde.

Justiz-Streit um PC für Breivik
Einen Streit um weitere mögliche publizistische Aktivitäten des Attentäters fechten norwegische Justizbehörden indessen an einer anderen Front aus. Der Sender NRK hatte vergangene Woche berichtet, das Justizministerium erwäge ein Gesetz nach US-Vorbild, das es Verurteilten unmöglich macht, Geld mit Büchern oder anderen Veröffentlichungen über ihre schwere Verbrechen einzunehmen. 

Schreibt Attentäter schon an einem Buch?
Auslöser seien Berichte gewesen, wonach Breivik auch schon jetzt an einem Buch über den Bombenanschlag in Oslo und das Massaker auf Utöya schreiben soll. Wie ein Polizeisprecher in der Zeitung "Aftenposten" angab, verweigert der 32-Jährige derzeit jede Aussage, weil ihm die Polizei nicht die Nutzung eines PCs mitsamt Textverarbeitungs-Software garantieren will. Die Polizei will die Garantie für einen PC nur bis zu einem möglichen Urteil geben, damit sich Breivik in dieser Zeit auf das Verfahren vorbereiten kann. 

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