Die Angst vor dem Borkenkäfer und damit verbunden noch größeren Schäden in den Tiroler Wäldern geht um. Im Wettlauf gegen die Zeit hofft man auch stark auf den Wettergott. Die Arbeiten laufen jedenfalls auf Hochtouren.
Das Hochwasser Anfang dieser Woche mit doch enormen Schäden ließ kurzzeitig vergessen, dass im Juli bereits Gewitterstürme einen Schaden unglaublichen Ausmaßes in Tirols Wäldern angerichtet haben. Rund 600.000 Festmeter Schadholz wurden dabei auf einer Fläche von etwa 2000 Hektar (das entspricht ungefähr der Größe von 290 aneinandergereihten mittleren Fußballplätzen) festgestellt.
In Tirol sind aktuell bereits rund zehn bis 15 Prozent des Schadholzes aufgearbeitet.
LHStv. Josef Geisler (ÖVP)
Foto: Birbaumer Christof
„15 Prozent des Schadholzes bereits aufgearbeitet“
Die auf Hochtouren laufende Aufarbeitung dieser Schäden ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn es geht um den Borkenkäfer, der Schadholz liebt und noch weit Gröberes anrichten kann, wie das Beispiel Osttirol zeigte. „In Tirol sind aktuell bereits rund zehn bis 15 Prozent des Schadholzes aufgearbeitet. Wir haben alle verfügbaren Kräfte in Bewegung gesetzt, um dieses Schadholz in den betroffenen Gemeinden aus dem Wald zu bringen“, zieht LHStv. Josef Geisler (ÖVP) bei einem Lokalaugenschein im Stubaital eine erste ernüchternde Zwischenbilanz.
Wir müssen aber trotz aller Bemühungen mit einer verschärften Borkenkäfersituation im kommenden Jahr rechnen.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
Foto: zeitungsfoto.at/Liebl Daniel
An 150 Standorten wird auf Hochtouren gearbeitet
An mindestens 150 Standorten sind derzeit Bringungssysteme wie Seilgeräte, Hubschrauber, Harvester (das sind schwere Holz-Erntemaschinen) und Bodenpartien im Einsatz. „Unser Ziel ist es, vor dem Winter jedenfalls mehr als die Hälfte des gesamten Schadholzes aus dem Wald zu bringen. Wie wir vorankommen und wie sich der Borkenkäfer entwickelt, ist stark witterungsabhängig. Wir müssen aber trotz aller Bemühungen mit einer verschärften Borkenkäfersituation im kommenden Jahr rechnen“, betont auch Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
Die jüngsten Sturmschäden in den Tiroler Wäldern werden auf rund 30 Millionen Euro geschätzt. Minister Totschnig wird – wie bereits berichtet – zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von 4,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen, damit die Schäden raschestmöglich aufgearbeitet werden.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).