Ein durchwachsenes Wochenende für Red Bull Racing. Nicht nur Max Verstappen hatte beim Rennen in Silverstone wenig Grund zur Freude: Auch Teamkollege Yuki Tsunoda musste nach einer Zeitstrafe, fehlendem Grip und schnell verschleißenden Reifen der Realität ins Auge blicken.
Der 25-Jährige erlebte beim Großen Preis von Großbritannien ein durchwachsenes Rennen – mit enttäuschendem Ende. Der Red-Bull-Pilot überquerte nach 52 Runden als 15. die Ziellinie - und war damit der letzte Fahrer, der das Rennen beendete.
Besonders bitter für den Japaner: Für die Kollision mit Haas-Rookie Oliver Bearman erhielt Tsunoda eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe. „Ich schätze, ich habe die Strafe verdient“, räumt Yuki nach dem Rennen ein. „Aber zehn Sekunden ..., letztes Jahr wären das wohl fünf gewesen. Sie haben diesmal offenbar keine Ausnahme gemacht. Es ist, wie es ist.“
Der Vorfall mit Bearman, in Kurve sechs als der junge Brite außen an Tsunoda vorbeiziehen wollte, sahen die Stewards eindeutig: Der Haas-Pilot habe „klar das Recht auf die Kurve gehabt. Denn Ollie war bereits vorn, als Yuki in der Kurve leicht übersteuerte und es zur Berührung kam. Der Rookie drehte sich und musste über den Notausgang wieder zurück auf die Strecke.
Die Stewards sahen die Schuld eindeutig bei dem Red-Bull-Piloten, „er habe die Kollision verursacht“ - trotz der herausfordernden Wetterbedingungen. Neben einer Zeitstrafe kassierte er auch noch einen Strafpunkt. Zwar nahm der Japaner die Strafe gefasst – Frustpotenzial war dennoch vorhanden: Die Zehn-Sekunden-Strafe fühlte sich an wie zwei Tage. Ich war ohnehin schon genervt von der Pace ...“
„Verrückter Reifenverschleiß“
Die Zeitstrafe gegen Tsnuoda war aber nur eine vieler Komponenten, die das Rennen zur Geduldsprobe machten. Besonders mit dem Abbau der Intermediate-Reifen, die mit ihrem geringeren Profil bei feuchtem Asphalt oder bei schwächer werdenden Regen zum Einsatz kommen, hatte der Pilot zu kämpfen.
„Ich hatte einen verrückten Reifenverschleiß“, ärgerte sich Tsunoda. „Ich hatte eigentlich Vertrauen in die Bedingungen, besonders im Nassen bin ich normalerweise stark. Aber heute – ob trocken oder nass – immer dasselbe Problem: Die Reifen bauen extrem schnell ab.“
„Im Trockenen hätten wir Punkte holen können“
Für den Teamkollegen von Max Verstappen war auch klar, „im Trockenen hätten wir Punkte holen können.“ Auch das Low-Downforce-Set-up der „Bullen“ war für den verregneten englischen Sommer nicht optimal. Laut Weltmeister Verstappen lag es „teilweise am niedrigen Abtrieb, aber insgesamt waren wir in diesen Bedingungen mit wenig Grip ziemlich schlecht. Einfach ein schreckliches Rennen.“
Neues Upgrade bringt Hoffnung
Bereits beim nächsten Rennen in Spa, Belgien, soll Tsunoda endlich auch das neue Aero-Paket erhalten. Bislang fuhr er mit einer älteren Version. „Ich bin zwei Schritte hinterher – das macht schon einen Unterschied“, gab der Japaner zu bedenken. „Das Upgrade sollte helfen.“
Da in Spa-Francorchamps ein Sprint-Wochenende stattfindet, steht den „Bullen” nur ein freies Training zur Verfügung, um das neue Aero-Paket zu testen. „Mir bleibt nur wenig Zeit – ich werde mein Bestes geben“, so Tsunoda.
Nach wie vor bleibt die Rennpace das Problem. Laut Tsunoda war er mit seinem Abschneiden im Qualifying trotz Motorproblemen durchaus zufrieden: „Ohne dem war ich eigentlich ziemlich frei unterwegs. Der Rückstand auf Max in Q2 betrug vier Zehntel – das ist okay, wenn man bedenkt, dass ich mit einem älteren Paket fahre.“
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