Trotz hoher Teuerung

Nach Corona-Jahren stürmen Touristen wieder Graz

Steiermark
11.08.2023 18:02

Nach sehr schwierigen Corona-Jahren sind die Urlauber wieder nach Graz zurückgekehrt, freut sich Tourismuschef Dieter Hardt-Stremayr über eine Top-Bilanz. Wer noch fehlt und wie sehr die Baustellen nerven, erzählt er im Interview.

„Krone“: Graz hat touristisch durchaus harte Jahre hinter sich. 
Dieter Hardt-Stremayr: „Hart“ ist der treffende Ausdruck. Den Städte-Tourismus hat die Corona-Pandemie ja mit voller Wucht getroffen, das ist kein Graz-Phänomen, sondern ein europäisches. Es gab Rückgänge um 50 Prozent und mehr. Aber schon im Vorjahr haben wir wieder eine Million Nächtigungen erreicht.

Wie ist die Tendenz heuer? 
Durchaus sehr gut, wir liegen bereits einen spürbaren Hauch über den Vor-Corona-Zeiten. Nämlich um exakt 2,5 Prozent bis inklusive Juli, das entspricht 560.000 Nächtigungen.

Wie sieht die weitere Tendenz aus? 
Die Zukunft bringt immer Unsicherheit und Bauchweh, weil die Kurzfristigkeit beim Buchen immer noch zunimmt. Da buchen Gäste ihr Zimmer erst, wenn sie quasi schon am Parkplatz vor dem Hotel stehen. Sie fahren einfach los, wenn Wetter, Events oder eine Speisekarte sie locken. Beherberger brauchen immer bessere Nerven, weil Planungssicherheit fehlt.

Wie spendabel sind die Urlauber heuer? 
Im Schnitt liegen die Ausgaben bei 190 Euro am Tag. Je ein Drittel davon entfallen auf Hotel, auf Gastro sowie auf Einkaufen, Öffis und Kultur. Es ist ganz unterschiedlich. Viele Gäste agieren nach dem Motto: Was kostet die Welt? Bei anderen merkt man schon, dass sie auf das Budget sehr genau aufpassen müssen. Von Schweizern bekommen wir zum Beispiel die Rückmeldung, dass sie unsere Destination als viel teurer empfinden als früher, trotz des starken Franken

Die Asiaten sind ja zurückhaltend. Kommen sie bald wieder zu uns? 
Der Markt schwächelt noch sehr, vor allem bei den Chinesen. Aber die Amerikaner sind wieder voll da, unsere Hauptmärkte bleiben aber Österreich, Deutschland, Italien und die Niederlande.

Die Großbaustellen nerven die Grazer. Was melden Touristen? 
Wer nicht unmittelbar von Baustellen betroffen ist, den stören sie nicht so sehr, negative Rückmeldungen dazu sind von Urlaubern selten. Wir haben ja im Gegenzug vieles, mit dem wir punkten: Die Stadt ist schön, gemütlich, hat wunderbare Lokale, kurze Wege, Sehenswürdigkeiten, Kultur, sie liegt in einer hoch attraktiven Region. Viele fragen sich, warum sie nicht schon vorher längst da waren - und kommen wieder. Was unbezahlbar ist, ist die Mundpropaganda zufriedener Gäste. Und hier punkten wir voll.

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