Schock und Fassungslosigkeit herrschen nach der fatalen Explosion in Wien-Penzing am Montagmorgen. Der Vorfall riss die Bewohner aus dem Schlaf - sie stehen nun vor dem Nichts. Eine schwangere Frau musste sogar ins Spital, bei ihr hatten durch den Schock auch die Wehen eingesetzt. Ein älterer Mann - auch er hat in dem Haus gelebt - schildert der „Krone“, wie er durch die Wucht der Denotation aus dem Schlaf gerissen wurde.
Im Bus der Wiener Linien, der provisorisch in der Goldschlagstraße abgestellt wurde, um den plötzlich obdachlos gewordenen Bewohnern des Hauses am stürmisch-regnerischen Montagmorgen ein Dach über dem Kopf zu bieten, blickt man in geschockte Gesichter. Draußen ist alles weiträumig abgesperrt, die umliegenden Straßen sind mit Scherben übersät, Vorhänge hängen aus den geborstenen Fenstern des betroffenen Altbaus.
Bewohner Zoran Stokic schildert der „Krone“, wie er durch die Wucht der Explosion aus dem Schlaf gerissen wurde: „Mich hat es regelrecht aus dem Bett katapultiert!“ Zum Glück kam er unverletzt mit dem Schrecken davon.
Plötzlich flog etwas in die Luft
Aber was war passiert: Kurz vor fünf Uhr Früh wurden die Einsatzkräfte alarmiert. In einer Wohnung im ersten Stock des Mehrparteienhauses in der Goldschlagstraße, Ecke Beckmanngasse, flog plötzlich etwas in die Luft - warum, ist bis dato völlig unklar. Mindestens elf Wohnungen in drei Stockwerken wurden teilweise zerstört - drei Personen leicht verletzt. Darunter das Paar, das sich in der Unglückswohnung befand. Und eine 30-jährige Frau, die im siebenten Monat schwanger ist.
Schwangere Frau bekam plötzlich Wehen
Sie alle befinden sich in Spitalsbehandlung. Besonders tragisch: Laut ersten Informationen haben bei der Schwangeren durch den Schock die Wehen eingesetzt.
Das Ausmaß des Schadens ist derzeit noch nicht feststellbar, vor allem im Inneren ist alles übersät mit Schutt.
Polizeisprecher Mattias Schuster am Explosions-Ort
Bild: Groh Klemens
Wie es nach der Tragödie weitergeht, weiß derzeit niemand. Mindestens eine Woche lang sind die Betroffenen in einem Hotel einquartiert. Dann wird man sehen, ob das Haus zumindest noch teilweise bewohnbar geblieben ist.
Zoran Stokic (72) kam in den 1970ern der Arbeit wegen aus Serbien nach Wien, seit 1985 wohnte er im Parterre des explodierten Hauses. Nun bleibt ihm nur eines: sein spärlich gefüllter Koffer.
Manuel Rossmann
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