Bitte aufpassen

Am Bauernhof lauern viele Gefahren für Kinder

Maschinen und Geräte üben eine besondere Faszination auf Kinder aus. Es heißt Obacht geben. (Symbolbild)

(Bild: Juergen Radspieler)

Aufatmen: Der Bub, der in ein Mähwerk geraten war, ist am Weg der Besserung! Dessen Vater appelliert an alle, so vorsichtig wie möglich zu sein - schon in wenigen Sekunden kann Schreckliches passieren.

Dieser Fall hat sehr schockiert: Ein Vierjähriger, der unbemerkt zum Opa auf dem Traktor rannte, wurde vom Mähwerk erfasst und an den Beinen schwer verletzt. Die geschockte Familie leistete Erste Hilfe, der Kleine wurde zum Spital geflogen.

„Die Gemeinde ist sehr erschüttert“, schildert der Bürgermeister von Kirchbach-Zerlach, Anton Prödl. „Bei mir kommt persönliche Betroffenheit dazu, weil ich die Familie gut kenne, den lieben Buben natürlich auch.“

Vorsichtig Entwarnung, aber ernsthafte Verletzungen

Gestern konnte vorsichtig Entwarnung gegeben werden: Das Kind hat zwar tiefste Schnittwunden bis auf den Knochen erlitten, „aber die sollten wieder heilen. Keine Brüche, Quetschungen oder noch Schlimmeres.“ Es bleibt im Spital. Der Papa des Buben, der in einem nur so kurzen, unbeobachteten Augenblick zum geliebten Opa rannte, appelliert laut Bürgermeister auch an alle: „Bitte passen Sie ganz besonders auf die Kinder auf - es reichen Momente, in denen etwas passieren kann.“

Große schützen Kleine

Das weiß man auch bei der Initiative„ Große schützen Kleine“: „Von allen 196 tödlichen Unfällen bei Kindern in Österreich zwischen 2013 und 2022 entfielen zehn Prozent auf die Landwirtschaft“, weiß Peter Spitzer. „Das Durchschnittsalter liegt bei sechs Jahren.“

Die großen Fallen: „Der tote Winkel bei Agrarmaschinen, die immer größer und schneller werden. Neugierde und Interesse an den Geräten und eben Hinlaufen zu einem geliebten Menschen.“ Bei älteren Kindern, die auch schon mithelfen, könnten vor allem Umkippen mit dem Gerät oder mangelnde Erfahrungen fatal enden. Auch im Garten lauern Verletzungsgefahren: hineingreifen ins laufende Messer beim Rasenmäher, Stein trifft das Kind uvm. Spitzer betont, dass man Gefahrenquellen bei Kindern immer wieder bewusst machen muss. Und, ganz wichtig: Arbeit und Betreuung von Kindern trennen!

Die Landwirtschaftskammer plant auch ein Projekt zur Kindersicherheit am Bauernhof.