Hagel, Orkanböen, Überflutungen und Muren: Gefühlt kracht, blitzt und stürmt es in diesem Sommer bei uns besonders oft. Ubimet-Meteorologe Steffen Dietz im „Krone“-Interview über die Ursachen und die Aussichten.
„Kärntner Krone“: Viele Kärntner sind aufgrund der Unwetter verzweifelt. Warum erwischt es diese Gegend so oft und so heftig?
Steffen Dietz: Das ist einer besonderen Wetterlage geschuldet: Aus Skandinavien drückt ein Tief, aus dem Mittelmeerraum kommt hoher Luftdruck. Kärnten liegt genau an dieser Luftmengengrenze zwischen feucht und heiß im Bereich der Alpen. Zudem gibt es in der Höhe kräftigen Westwind mit guter Windscherung - die besten Voraussetzungen für kräftige Gewitter.
Erschreckend war vor allem der Wind. Wie kann dieser einen Kirchturm köpfen?
Das fragen wir uns auch! Die Wetterstation bei Feistritz ob Bleiburg hat Spitzen von 94 km/h gemessen. Aber wir gehen bei derlei Verwüstungen davon aus, dass Orkanböen der höchsten Beaufort-Skala - also über 120 km/! - aufgetreten sind, aber eben nicht gemessen wurden.
Gefühlt gab es bisher kaum eine durchgehende schöne Zeit...
Ein beständiges Hoch ist bei Ihnen derzeit auch weiterhin nicht in Sicht. Bis Donnerstag bleibt das Unwetterpotenzial vor allem in Unterkärnten sehr hoch. Wir befürchten neuerlich lokale Überflutungen und Hagelgeschosse von bis zu neun Zentimetern. Wenn sehr dunkle Wolken aufziehen, bleiben Sie also vorsichtshalber lieber drinnen.
Worauf müssen wir uns in diesem Sommer einstellen?
Die Klimamodelle vom Frühjahr haben ja schon gezeigt, dass es viel zu warm wird, gleichzeitig aber nicht trocken. Wie es aussieht, haben sie recht behalten. Zumindest sollte sich das Wetter in Kärnten aber ab Donnerstag beruhigen und die Unwettergefahr abklingen - vorübergehend.
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