Als Tour-Neuling

Gall: „Ein Top-Ten-Platz wäre ein Wahnsinn!“

(Bild: Pressesports / EXPA / picturedesk.com)

Felix Gall ist ab sofort Kapitän im AGR2-Team ++ Gesamtwertung und Etappensieg als Ziele! 

Nach dem Schlagabtausch auf dem Puy de Dôme legte die Tour de France heute den ersten Ruhetag ein. Zeit für ein lockeres Ausfahren, Massagen, Physiotherapie und viel Schlafen. Felix Gall erlebte dennoch in Clermont-Ferrand stressige Stunden, das französische AGR2-Team hatte den so stark fahrenden Osttiroler (16.) zum neuen Kapitän bestimmt. Und damit ist aus dem Etappenjäger über Nacht der Mann für die Tour-Wertung geworden: „Wir müssen jetzt schauen, was möglich ist. Ein Top-Ten-Platz wäre ein Wahnsinn.“

Im Moment ist der Kletterer auch noch mittendrin im Kampf ums Bergtrikot. Nach neun Etappen rangiert Felix an der zweiten Stelle in dieser Spezialwertung, dennoch wird der 25-Jährige dem rotgepunkteten Traum nicht länger hinterherjagen: „Man kann nicht alles haben - eine Etappe, das Trikot und das Klassement. Ich werde mich jetzt sicher die nächsten Tage zurückhalten.“

„Es ist extrem cool, wenn man im Startdorf seinen Namen hört!“
Das ganz große Ziel für den Tour-Neuling bleibt ein Etappensieg: „Das ist schon immer mein Traum. Ich werde deswegen nicht immer nur im Feld mitfahren, sondern auch in eine Fluchtgruppe gehen.“ Spätestens mit dem dritten Etappenplatz in den Pyrenäen verschaffte Felix sich im Peloton Respekt: „Ich muss nicht mehr mit meinen Ellbogen um die Positionen kämpfen. Die anderen wissen, sie brauchen sich keine Sorgen machen, dass ich am Berg das Loch aufmache.“

Gall glaubt trotzdem, dass die Topfavoriten wie Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar ihn ungehindert in Ausreißergruppen lassen: „Ich bin nicht in Schlagweite zum Podium. Das heißt, ich habe nach wie vor die Möglichkeit, in Fluchtgruppen zu gehen.“ Der Tag im Bergtrikot machte Felix auch zum Fan-Liebling: „Es ist extrem cool, wenn man im Startdorf seinen Namen hört.“